1. In der alten Fabrik


    Datum: 25.07.2024, Kategorien: Erstes Mal Autor: byDingo666

    ... hatte auch schon ein paar Mal mit dem Gedanken gespielt, einfach davonzulaufen. Ganz weit weg. Aber er wusste auch genau, dass er es niemals tun würde. Wohin denn? Selbst ihm war klar, dass er nirgendwohin konnte. Höchstens hierher, in die alte Fabrik. Aber man konnte sich nicht ewig in einem alten Gemäuer verstecken.
    
    „Warum bist du weggelaufen?", wollte er wissen.
    
    „Ach, das ist eine dumme Geschichte", zögerte sie. „Mein Vater... er war ziemlich sauer auf mich. Eigentlich ist er fast immer sauer auf mich. Blöd einfach..."
    
    „Aber du musst doch irgendwann zurück", meinte Fred. „Oder wohin willst du?"
    
    „Keine Ahnung" gab sie kleinlaut zu. „Ich war so wütend, ich habe nur ein paar Sachen geschnappt und bin einfach losgelaufen. Die erste Nacht habe ich in einer Schrebergartenhütte verbracht, die ich schon kannte. Aber da musste ich weg, da kamen Leute. Dann bin ich vorgestern Abend hierhergekommen. Hier gefällt es mir, es ist trocken und warm. Drüben liegt sogar eine alte Matratze, auf der ich schlafen kann."
    
    „Aha."
    
    Sie sah ihn wieder mit diesen weiten, flehenden Augen an. „Bitte verrate mich nicht! Ich will wenigstens noch ein paar Tage hierbleiben, ja?"
    
    Fred überlegte kurz, aber eigentlich stand sein Entschluss schon fest.
    
    „In Ordnung. Ich verrate dich nicht und du verrätst mich nicht!"
    
    Sie nickte bekräftigend. Dann schwiegen beide, unsicher, was nun kommen sollte.
    
    „Brauchst du irgendwas?", forschte Fred. „Was zum Essen oder zum Trinken?"
    
    „Oh, das ...
    ... wäre toll! Kannst du mir was bringen? Ich habe Geld, aber ich traue mich nicht in einen Laden."
    
    „Klar. Was willst du haben?"
    
    „Ach, ein paar Brötchen vielleicht, und Mineralwasser. Und eine Tüte Gummibärchen!"
    
    „Alles klar, hole ich sofort!" Er drehte sich schon um.
    
    „Warte mal! Wie heißt du eigentlich?", fragte sie.
    
    „Äh, Fred. Und du?"
    
    „Nina!"
    
    „Nina", wiederholte er langsam und kostete den unvertrauten, aber schon teuren Klang förmlich auf der Zunge. Auch das Mädchen schien sich jetzt wohler zu fühlen, da sie nun offiziell bekannt waren.
    
    Verstohlen musterte er sie. Lange, dunkelbraune Haare in einer wilden, widerspenstigen Mähne, die ihre Augen halb verdeckte. Dazwischen verbarg sich ein rundes Gesicht, aus dem die Augen hervorstachen. Außerdem eine niedliche Stupsnase und volle Lippen. Unter ihrer Jacke deuteten sich erstaunlich volle Brüste an, darunter stramme Schenkel und einen voll gerundeten Po...
    
    Er nickte ihr zu, männlich knapp und markant, so wie die Typen in der Zigarrettenwerbung, und stürzte los.
    
    ***
    
    Keine Stunde später war er zurück, brachte ihr die ersehnten Nahrungsmittel und sah stolz zu, wie sie alles glücklich hinunterschlang. Anscheinend hatte sie schon länger nichts mehr gegessen.
    
    „Mmmh, das war lecker", seufzte sie schließlich und wischte sich den Mund ab.
    
    „Morgen kann ich dir wieder was bringen", beeilte Fred sich, zu sagen. „Ich muss jetzt gleich gehen. Ich habe meiner Mutter versprochen, noch den Rasen zu mähen, und ...
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