Die Italienreise - Teil 1
Datum: 09.08.2024,
Kategorien:
Voyeurismus / Exhibitionismus
Autor: alexboleyn
... Kaffee eingeladen und gefragt, ob ich abends schon etwas vorhabe.
Ich stand neben ihm an der Kaffeebar in Halle zwei und war dabei, ihm schonend beizubringen, daß ich heute abend leider keine Zeit hatte. Mein Liebesleben war momentan sowieso komplizierter als ich verkraftete. Aber das sagte ich ihm nicht. Ich sagte auch nicht, daß er aufhören solle, meine Brüste anzustarren.
In diesem Moment klingelte mein Telefon und Tanja war dran.
Der emotionale Zusammenbruch, den ich nach dem Treffen mit den beiden gehabt hatte, war mir nicht aus dem Kopf gegangen. Ich fühlte mich heute weder begehrt noch erregt. Nur irgendwie
benutzt.
„
Hallo, Engel“, sagte sie. „Dein Arzttermin ist um 18.00 Uhr. Ich habe ihn extra auf so spät gelegt, damit du kein Problem mit deiner Arbeit bekommst.“
18.00 Uhr - das müßte sogar gehen
, dachte ich. Eigentlich sollte ich ihr aber sagen, daß ich gar nicht sicher war, ob ich sie noch einmal wiedersehen wollte. Es war bestimmt nicht nett von mir, wenn ich sie die Kosten für den Arztbesuch tragen ließ und ihr
anschließend
mitteilte, daß ich es mir anders überlegt hatte. Das Problem war, daß ich Zeit brauchte, um mir darüber klar zu werden, was ich eigentlich wollte. Und diese Zeit hatte ich einfach nicht. Ihr Anruf kam viel zu früh. Und zu allem Überfluß stand ich hier als Hostess verkleidet neben einem Geschäftsmann und sollte einen professionellen Eindruck machen. Oh, Mann.
„
Alles klar bei dir, Engel?“
„
Ja - ja, ...
... alles klar“, log ich. Wenn sie mich gekannt hätte, hätte sie das Zögern in meiner Stimme mitbekommen. Oder vielleicht hatte sie sogar und ging nur nicht darauf ein.
„
Ist 18.00 Uhr okay für dich?“
„
Ja. Vielen Dank, Tanja.“ Und damit war meine Chance, ihr die Wahrheit zu sagen, vertan. Auf das, was sie als nächstes sagte, war ich zum Glück vorbereitet.
„
Wenn du magst, kannst du anschließend bei uns reinschauen.“
„
Ich kann heute abend nicht“, antwortete ich schnell.
„
Na dann: Bis bald, Süße!“
„
Ja, bis bald.“ Ich legte auf. Und sah den Möbeleinkäufer an. „Tut mir leid wegen der Unterbrechung.“
„
Kein Problem.“ Er lächelte.
„
Sie haben ja gehört: Ich habe heute abend keine Zeit.“
„
Vielleicht ein andermal! Hier ist meine Karte. Rufen Sie mich an, wenn Sie Zeit haben.“
Ich schüttelte innerlich den Kopf. In der einen oder anderen Variation hatte ich solche Einladungen in den letzten Tagen schon öfter erhalten. Aber der hier war noch direkter als der Durchschnitt.
„
Okay“, log ich mit einem Lächeln. Ich würde die Karte erst wegwerfen, wenn er außer Sichtweite war.
*****
„
Guten Tag, Frau Langenhagen“, sagte Doktor Chaturvedi zuvorkommend und gab mir die Hand.
Wenn mich jemand mit 'Frau Langenhagen' anredet, muß ich immer den Reflex unterdrücken, mich umzudrehen, um festzustellen, ob meine Mutter hinter mir steht.
Sein Händedruck war warm und angenehm. Sein Lächeln war freundlich und so unverbindlich ...