Alibek
Datum: 10.08.2024,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: bynicky70
... Er schickte also nicht, wie die anderen getan hatten, das schöne Mädchen weiter, sondern behielt sie bei sich in seiner Zelle. Als der Abend herankam, bereitete er ihr in einem Winkel ein Lager von Palmblättern. Kaum war dies geschehen und sie hatten sich niedergelegt, so fing der Geist der Versuchung an, seiner Standhaftigkeit eine Schlacht anzubieten. Da er ihn lange Zeit in Ruhe gelassen hatte, so ließ sich Rustico jetzt bei einem so plötzlichen Überfall von ihm desto leichter überwinden. Er vergaß alle seine frommen Gedanken, Gebete und Bußübungen und beschäftigte seine Einbildung nur mit der Jugend und Schönheit des Mädchens und mit Anschlägen, wie er es beginnen wollte, seinen Zweck bei ihr zu erreichen, ohne sich der Unkeuschheit verdächtig zu machen. Er legte ihr demnach zuerst einige Fragen vor und überzeugte sich bald durch ihre Antworten, dass sie in den Geheimnissen der Liebe völlig neu und unerfahren und so unschuldig war, wie sie aussah. Daher kam er auf den Einfall, sie unter dem Scheine eines verdienstlichen Werkes seiner Absicht willig zu machen. Er fing also an, ihr weitläufig zu erklären, welch ein geschworener Feind Gottes der Teufel wäre, und ihr hernach zu bedeuten, dass man dem lieben Gott keinen größeren Dienst leisten könne als wenn man den Teufel in die Hölle schicke, die er ihm zum Verdammungsort bestimmt hätte.
„Wie geschieht denn das?" fragte das Mädchen.
„Das sollst du bald erfahren", sprach Rustico. „Tu nur, was du mich tun ...
... siehst."
Er warf die wenigen Kleidungsstücke, die er trug, ab und warf sich völlig nackt auf die Knie, als wolle er beten. Das Mädchen ahmte ihm in allem nach. Er befahl, dass sie ihm gegenüber knie. Als er sie so verlockend schön sah, ward seine Begierde immer brünstiger, und schließlich zeigte sich die Auferstehung des Fleisches, welches Alibek gewahr ward und fragte:
„Was ist das, Rustico, was Ihr da vorne habt und ich nicht?"
„Ach, meine Tochter" sprach Rustico, „Das eben ist der Teufel, von dem ich dir gesagt habe. Und wie du siehst, so beunruhigt er mich so sehr, dass ich es fast nicht aushalten kann."
„Nun, gottlob", sprach Alibek. „Mir geht es besser als dir, denn ich habe keinen solchen Teufel wie du."
„Da ist wahr", sprach Rustico. „Dafür hast du aber etwas, das ich nicht habe, und das ist ebenso schlimm."
„Was wäre denn das?" fragte Alibek.
„Du hast die Hölle" sprach Rustico, „und ich glaube, Gott hat dich zum Heile meiner Seele zu mir gesandt. Wenn du so viel Barmherzigkeit mit mir hättest, dass du mir vergönntest, den Teufel jedes Mal, wenn er mir arg zusetzt, in die Hölle zu schicken, so könntest du mir eine Wohltat und dem Himmel einen großen Dienst tun, wenn das wirklich die Absicht ist, in der du hergekommen bist wie du mir sagtest."
Das Mädchen antwortete ihm treuherzig: „Ehrwürdiger Vater, wenn ich die Hölle habe, so mögt Ihr den Teufel nur hineinschicken, sobald Ihr wollt."
„Gott segne dich, meine Tochter!" sprach Rustico. „Lass uns nicht ...