Ius Primae Noctis
Datum: 20.08.2024,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byHannsonX
... umherstehenden Gäste.
Nur gehorsame Lehensleute brachten Geld ein und nur eingeschüchterte Untertanen waren stets gehorsam!
Die Art und Weise wie er hier beäugt wurde, zeigte eindrucksvoll, dass ein grausames Spektakel wie jenes in Anderbacht dann und wann vonnöten war!
Der Fürst gedachte nur zu gerne den gellenden Schreien der jungen Frau, die sich ihm entziehen hatte wollen. Sie war ein schwarzhaariges, hübsches Ding gewesen. Zumindest bis zu dem Tag, an dem die Peitsche ihren wohlgeformten Körper verunstaltet hatte. Der Anblick ihres hilflosen Zappelns erregte ihn noch bis heute. Und der Wein tat sein Übriges, um die Erinnerung an dieses grausame Schauspiel heiß in seine Lenden strömen zu lassen.
Er stellte den Becher ab, packte die erstbeste Frau in seiner Nähe am Arm und hielt sie fest.
Die groß gewachsene Blondine hatte eben leere Krüge am Tisch wieder auffüllen wollen und stieß einen leisen Schrei aus. Geschirr polterte zu Boden und sie wand sich unter seinem festen Griff wie widerspenstiges Vieh, das man zur Schlachtbank zerrt.
„Ich werde mir die Zeit eben anderwärtig vertreiben müssen!" polterte Lambert. „Wenn die Brautleute nicht für meine Unterhaltung sorgen wollen, so gibt es andere Wege!"
Ein Raunen ging durch die Menge der Gäste. Sie traten zurück und machten ihm so die paar Schritte des Weges frei, auf dem er die junge Frau in Richtung des Tanzbodens zerrte. Obwohl sie verzweifelt versuchte, sich wieder loszureißen, stellte sich ihm ...
... niemand in den Weg.
„Hör auf zu zappeln! Du willst mir bestimmt die Ehre erweisen!" knurrte er und rief dann laut: „Bringt den Wein herauf! Ich werde so lange tanzen und meinen Spaß haben, bis sich endlich das Brautpaar zeigt!"
Er zog die große Blonde in seine Arme und hielt sie fest.
„Tut es mir gleich!" rief er schon nach den ersten Schritten in Richtung seiner Männer. „Zwei mögen für Ordnung sorgen, die anderen dürfen sich auch beim Tanz erfreuen!"
Lautes Geschrei ertönte, als die Ritter ausschwärmten. Kaum hatten die Frauen begriffen was geschah stoben sie in alle Richtungen davon. Es sah aus, als ob eine Gruppe von Wölfen Jagd auf Hochwild machte. Einer musste das erwählte Mädchen tatsächlich bis zum Fuß des kleinen Hügels verfolgen, wohin sie mit ihren flinken Beinen Reißaus genommen hatte.
Doch niemand hier hätte es gewagt, sich der Aufforderung des Fürsten wirklich zu widersetzen! Nur ein einziger Mann wollte sich schützend vor sein Weib stellen, doch der wurde mit einem einzigen Faustschlag niedergestreckt.
„Wir werden uns so lange hier vergnügen, bis das liederliche Brautpaar auftaucht!" lachte er und legte seine Hände auf die runden Hüften seiner Partnerin. „Findet sie! Denn wenn das nicht bald geschieht, bei Gott, macht euch auf Peitschenknallen gefasst!"
Es war kein richtiger Tanz, den Lambert und seine Männer aufführten. Behäbige Schritte ohne jedes Taktgefühl, mehr dirigiert vom reichlichen Genuss des Weines.
Die Frauen trugen durchwegs ...