1. Thao 25


    Datum: 13.02.2019, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... Küchentür.
    
    „Ich hätte anrufen sollen, ich weiß. Aber ich glaube, sie könnte ein wenig Gesellschaft gebrauchen."
    
    Er sah Thao fragend an.
    
    „Ist das okay? Ich weiß, dass du ein Problem mit ihr hast."
    
    Sein Blick fiel auf Amelie, dann ging er auf sie zu und umarmte sie.
    
    „Ist jetzt wohl zu spät, um nein zu sagen, oder?"
    
    Ihr irritierter Blick wanderte von ihrem Jungen zu Amelie.
    
    „Hol ihr einen Teller und Besteck. Für uns drei habe ich schon gedeckt."
    
    Karl löste sich von Amelie, umarmte seine Freundin und gab ihr einen Kuss.
    
    „Danke. Ich glaube, das wird ihr gut tun. Sie scheint ziemlich allein zu sein."
    
    Er verschwand wieder ins Wohnzimmer.
    
    „Scheiße. Wenn man vom Teufel spricht ... Ist krass, oder?"
    
    Thao glotzte Amelie regelrecht an.
    
    „Was soll die Scheiße jetzt? Warum hat er sie hierher gebracht?"
    
    Das ehemals adipöse Mädchen sah besorgt drein.
    
    „Reg dich nicht auf, Thao! Sophie ist nett. Die hat doch ganz andere Sorgen."
    
    Thaos Blick irrte durch die Küche, auf die Töpfe, die Pfanne, dann streifte er kurz ihre Freundin. Sie wirkte verwirrt und angespannt.
    
    „Komm schon, Thao. Bleib locker! Ich helfe dir beim Auftragen."
    
    Thaos Augen blieben unruhig, ihre Gedanken schienen zu rasen. Amelie drückte ihr ein Tablett in die Hand und schob sie aus der Küche.
    
    Karl saß an einer der beiden längeren Seiten des Tisches, Sophie über Eck an einem der kürzeren. Thao registrierte es, der Platz neben ihrem Freund war der ihre.
    
    „Hallo ...
    ... Thao!"
    
    Sophie stand auf und kam ihr entgegen. Das Punkermädchen nickte ihr zu, deutete dann mit ihrem Blick auf das Tablett in ihren Händen. Karl blickte sie bittend an, sie schloss die Augen und nickte ihm zu. Es würde Kraft kosten.
    
    „Hallo Sophie."
    
    Thao mied zwar den direkten Blick, reichte Simons Schwester aber die Hand, während sie das Tablett auf der linken Hand balancierte.
    
    „Wie geht's?", rang Thao sich ab, wobei ihre Stimme trocken klang.
    
    „Hallo Sophie! Schön, dass du da bist."
    
    Amelies Gekicher im Hintergrund half Thao aus ihrer Verlegenheit. Ihr Blick blieb auf Karl liegen. Seine Miene beruhigte sie. Sein Interesse galt ihr, ihrer Sorge und ihrer Furcht. Er schenkte ihr einen bestärkenden Blick. Es half ihr, den Schein gegenüber Sophie wahren zu können.
    
    „Wir wollten mal telefonieren, hast du vergessen?"
    
    Sophie nickte Amelie zu. Eine Umarmung folgte, dann setzte sie sich wieder an den Tisch.
    
    „Setzt dich, Amelie! Ich mach den Rest."
    
    Thaos Freundin lächelte Karl und Sophie zu, setzte sich ebenfalls und verwickelte die beiden in ein lockeres Gespräch, während die Punkerin die Teller mit Rouladen, Kraut und Kartoffeln füllte.
    
    Sophie erzählte von ihren letzten Wochen, durchwachten Nächten, ihrer Unfähigkeit, das Stockwerk aufzusuchen, in dem ihr Bruder einst gelebt hatte. Ihre Eltern waren wieder auf Tournee, suchten Abstand zum Ort ihrer Tragödie.
    
    Thao hörte ihr zu, das Gehörte ließ sie nicht unberührt. Sophie sah müde und gebrochen aus. Sie war ein ...
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