1. Wenn die Nachtigall erwacht 15


    Datum: 17.09.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: by_Faith_

    ... Vormittag erreichten sie den Hafen von San Diego. Tyra parkte ihren Wagen auf einem öffentlichen Parkplatz, nahm alles mit, was sie noch benötigte und schloss ab. Gemeinsam mit Miriam, M'ryn dem I. und V'nyx dem V. stieg sie durch die hintere Tür in den Transportcontainer, der auf Josès Truck stand. Dann fuhr Josè gemäß seinem ursprünglichen Auftrag in den Cargobereich des Hafens. Die Frachtpapiere und Josès Dokumente wurden mehrmals geprüft, aber keiner öffnete den Container und kontrollierte dessen Inhalt.
    
    Ohne Zwischenfall erreichte Josè den Haltepunkt, an dem ein Kran den Container von seinem Truck hob und auf das wartende Schiff setzte. Josè ließ sich den Erhalt bestätigen und fuhr unbehelligt vom Gelände. Er kannte Rick nicht und hatte noch nie ein Wort mit ihm gewechselt, aber er wusste, wo er hinfahren musste, um ihn zu treffen. José steuerte seinen Truck zurück auf die Interstate 5 in Richtung San Francisco - das würde ein langer Tag werden.
    
    ***
    
    Das Versorgungsschiff der NAVY war ein gewaltiger grauer Kasten voller Proviant, Munition und Ausrüstungsmaterial. Abgesehen von dem schwarzen Container, auf dem in weißen Buchstaben KEENS_LABs stand, waren sonst keine Container zu sehen. Im Heck war eine Plattform, auf der ein Transporthubschrauber verzurrt war. Ebenfalls im hinteren Bereich waren Aufbauten, in denen sich die Mannschaftsquartiere befanden. Der Rest des Decks war ungefähr so lang, wie zwei Fußballfelder und sah aufgeräumt aus. Miriam schaute ...
    ... durch ein kleines Loch in der Blechwand des Containers und sah zwei Arbeiter, die den Container mit Stahlseilen an allen vier Ecken auf dem Deck fixierten.
    
    So leise wie möglich bewegte sich Miriam von der Wand des Containers weg und versuchte, in der Enge nicht an die eigentliche Fracht zu stoßen. In dem Container waren die Einzelteile eines Flugzeugs. Genau genommen, einer unbemannten Drohne - denn im Rumpf des Fluggeräts war definitiv kein Sitzplatz für einen Menschen vorgesehen.
    
    »Ms. Keens hat Tausende von Soldaten mit einem fahrlässig zusammengemischten Serum behandelt, wodurch diese Menschen unweigerlich dem Wahnsinn erliegen, und sie arbeitet schon an einer Lösung, die ohne Menschen auskommt«, flüsterte Miriam fassungslos.
    
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Tyra leise.
    
    »Warten, bis das Schiff auf dem offenen Meer ist, und dann machen wir die Mannschaft zu Drohnen«, antwortete Miriam mit ernster Miene und fügte hinzu: »es geht nicht anders, wir dürfen kein Risiko mehr eingehen.«
    
    Tyra biss sich verlegen auf die Unterlippe und flüsterte: »Ein Teil der Matrosen sind Schwarze.«
    
    »War dir Josès Schwanz noch nicht groß genug?«
    
    »Der war genau richtig«, sagte Tyra schwärmerisch.
    
    Miriam wusste von Sam, dass die Versorgungsschiffe der NAVY mit zivilem Personal besetzt waren, und dass die Mannschaft auf diesem Schiff eine Sollstärke von vierzig Personen hatte. Tyra reichte ihrer Königin eine Flasche Wasser und ein abgepacktes Sandwich, bevor sie selbst aß und ...
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