Beine, ansatzweise
Datum: 12.10.2019,
Kategorien:
Fetisch
Autor: verflixtnuamoi
(dak)
Es hatte zwar länger gedauert als geplant, aber ich hatte erfolgreich verhandelt und einen ausgezeichneten Abschluss erzielt. Als ich auf die Straße trat war es schon dunkel und die Geschäfte hatten bereits geschlossen. Trotzdem lehnte ich den Wagen ab, den man mir für den Weg ins Hotel anbot. Nach dem langen Tag würden mir ein paar Schritte gut tun.
Fast bereute ich den Entschluß, denn der Schnee, der noch immer reichlich vom Himmel fiel und der erst so verlockend durch das Bürofenster hereingeschaut hatte, war naß. Schon nach einigen Schritten durch den Matsch fühle ich die Feuchtigkeit in meinen Schuhen. Die wenigen Leute auf der Straße hatten die Krägen hochgesteckt. Vor mir quälte sich jemand mit seinem Rollstuhl durch den Matsch. Als ich näher kam erkannte ich, dass es eine Frau war, die sich da mit dem Rollstuhl abmühte. Sie kam kaum noch vorwärts, der elektrische Antrieb konnte die Räder nicht durch den matschigen Schnee treiben. In mir regten sich ritterliche Gefühle, ich fragte, ob ich behilflich sein könnte.
Sie drehte sich um und sah mich an. Ich schaute in das Gesicht einer Frau meines Alters. Sie zögerte, und ich wiederholte mein Angebot. Ein dankbares Lächeln breitete sich jetzt auf ihrem Gesicht aus und ich packte an. Es war nicht leicht, den Stuhl durch den nassen Schnee zu schieben, ich kam ganz schön außer Atem. „Jetzt rechts!“ und „Hier hinüber!“, mehr Konversation kam auf unserem Weg nicht zustande. Vor einem Café bedeutete sie mir, dass ...
... sie nun nicht mehr weit nach Hause hätte und sie sich erkenntlich zeigen wolle:
„Darf ich sie auf einen Tee einladen?“ fragte sie.
„Aber ich bitte sie, sie schulden mir doch nichts!“
„Nein das geht nicht, kommen sie mit.“
„Wenn ich mitkomme, so nur, um noch eine Weile ihre Gesellschaft zu genießen,“ antwortete ich höflich.
Wir betraten das Lokal. Fast alle Tische waren leer, nur beim Fenster saß ein Pärchen und in der Ecke ein Mann, der die Zeitung las. Wir suchten uns einen Platz aus, ich stellte einen Stuhl weg und rollte sie zum Tisch. Sie hatte eine Art langen Mantel drüber, aus dem ich ihr jetzt heraushalf. Ich hatte mir keine Gedanken über den Grund ihrer Behinderung gemacht und einfach angenommen, dass die Frau gelähmt sei. Erst beim Ablegen ihres Mantels sah ich, dass sie keine Beine hatte!
Wir bestellten heißen Tee mit Zitrone, und jetzt erst kamen wir auch ins Gespräch. Ich lernte eine geistvolle Frau kennen, die vor Lebenskraft sprühte. Längst waren wir vom Tee auf Limonaden übergegangen als der Kellner uns höflich darauf aufmerksam machte, dass er schließen wolle. Wir verließen das Lokal und ich bugsierte ihren Rollstuhl doch noch die kurze Strecke hinüber in eine kleine Reihenhaussiedlung.
„Sie sind der erste Mensch, der mich nicht fragt warum ich keine Beine haben“, stellte sie ab-schließend fest.
„Ich werde es das nächste Mal nachholen.“
„Das nächste Mal?“
„Ja, das nächste Mal. Ich hoffe, ich darf sie wiedersehen?“
Sie maß mich ...