1. Au-pair 1


    Datum: 24.10.2019, Kategorien: Hardcore, BDSM Fetisch Autor: A-Beatrye

    ... fragen.
    
    Ich hatte das erste Buch probeweise aufgeschlagen. Fallstudie für Anfänger:
    
    Ein Mann will sich umbringen. Er steigt auf das Flachdach eines Hochhauses. Zehn Stockwerke hoch. Er stellt sich auf die Kante und springt herunter. Auf dem Weg nach unten segelt er am fünften Stock vorbei, wo ein Mann gerade seine Waffe reinigt. Es löst sich ein Schuss und der trifft den Mann in die Brust. Unten landet er in der Markise. Da diese schon sehr alt ist, kann sie den Fall des Mannes nicht wirklich bremsen und reißt sofort. Drunter ist widerrechtlich ein Fahrrad abgestellt. Der Mann trifft mit seinem Kopf zuerst den Sattel, bricht sich das Genick und ist tot, bevor er auf dem Boden aufschlägt.
    
    Wer ist an seinem Tod schuld.
    
    Für mich klare Sache, er selbst. Jetzt ist aber Jura nicht ganz so einfach und das Buch ist über zweihundert Seiten dick und behandelt nur diesen und einen weiteren Fall und ist Seitenweise mit Überlegungen gefüllt, warum und warum nicht der eine oder der andere am Tod des Mannes zumindest eine Teilschuld trägt. Gähn. Ich schrieb eine Notiz an die Seite, die darauf hinwies, der Butler sei Schuld und klappte das Buch wieder zu.
    
    Ich musste hier weg. Ich ging zum Schrank und öffnete ihn, weil ich vor hatte, alles in meinen Rucksack zu packen. Meine Sachen waren da, meine beiden Rucksäcke waren es nicht. Auch der Inhalt meines kleinen Rucksacks, also mein Handy, eine Taschenlampe, mein Portemonnaie mit meinen Papieren und meine Trinkflasche, all das ...
    ... war nicht zu sehen.
    
    Wer sollte das stehlen? Wer hätte etwas davon, mir diese Dinge wegzunehmen? Jemand, der mich kannte und wollte, dass ich mich von einem bestimmten Ort nicht entfernte: mein Vater. Er hatte für mich einen goldenen Käfig geschaffen. Das würde jetzt und hier ein Ende finden, dachte ich. Ich brauchte das alles nicht. Ich brauchte ihn nicht. Ich brauchte vor allem seinen Einfluss nicht. Ich würde ohne all das auskommen. Das war ich bis jetzt ja auch. Was sollte mir denn groß passieren?
    
    Eins wusste ich. Hier würde ich vor Langeweile sterben. Wenn ich seinem Weg folgte und mich nun voll und ganz dem Studium widmen würde, würde ich genauso ein ignoranter Karriere süchtiger Opportunist wie mein Vater werden. Kurz überlegte ich noch, was ich in einem Land wie Australien brauchte und musste an den Anhalter von Adam Douglas denken.
    
    Ob das funktioniert? Ich, ein Lächeln, ein Satz Kleider am Leib und ein Handtuch? Ich war schon dreimal mit weniger durch die Gegend gelaufen. Wenn es also dreimal funktioniert hatte, warum sollte es nicht auch ein viertes Mal klappen? Verließ ich mich schon auf mein unverschämtes Glück? Das tat ich tatsächlich.
    
    Aber ich würde nicht sofort gehen. Ich würde einen günstigen Moment abpassen, dann wenn die Hausgeister sich sicher fühlten. Die beiden waren sowieso Meister in der unpersönlichen Distanz, auch untereinander. Selbst das ließ sich ausnutzen. Ich lief ab dem Moment nur noch mit dem internationalen Handelsrecht herum. Das war ...
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