1. Marc, der Zuhälter


    Datum: 31.10.2019, Kategorien: Sonstige, Autor: Frauenpower

    ... dieser Richtung musste schon vorgefallen sein. Jedenfalls wurde Susi ganz still und Elias ziemlich kleinlaut. Er trat nach kurzem Überlegen von uns weg und begann zu telefonieren. Manuela stupste mich an und strahlte "Hat die ein Glück, von Marc gekauft zu werden". Für mich war es ein echter Schock. Das war doch reinster Sklavenhandel, so einer war Marc also! Kurt dagegen wurde ärgerlich und schüttelte Marc an den Achseln "Lass den Scheiss. Elias ist ein Nordafrikaner. Ein Muslim wie der Kosovoalbaner. Damit gefährdest du alles".
    
    Marc lachte unbesorgt "Eben nicht! Elias ist ein typischer Maghreb-Jude, die man auch als Sephardim bezeichnet. Für die französischen Siedler in Algerien, mehrheitlich Weinbauern, waren das die einzigen wirklich zuverlässigen Arbeiter. Sie machten bei den Pied noir und später bei den OAS-Terroristen mit, konnten aber 1962 die Unabhängigkeit Algeriens nicht verhindern und mussten mit ihren Herren nach Frankreich flüchten. Sie hassen Muslime immer noch wie die Pest. Der Vorfahre von Elias Boss muss in Algerien stinkreich geworden sein, denn gewöhnliche Weinbauern siedelten sich im Languedoc und Roussillon an. Nur die ganz reichen Winzer konnten sich hier im Bordeaux gute Rebberge kaufen und Spitzenweine produzieren. Höchst wahrscheinlich werden wir es mit so einem zu tun haben und dabei garantiert keine Probleme kriegen".
    
    Elias hatte seine Telefonate beendet, trat wieder zu uns und meinte respektvoll zu Marc "Wir werden auf der Rückfahrt über ...
    ... den Verkauf verhandeln, mein Boss steigt auf der Ile d'Aix zu". Es klappte. Kaum hatte das Schiff auf der Insel abgelegt, holte uns Elias an einen Tisch. Der ältere Herr, der uns dort empfing, war tatsächlich ein bekannter Weinproduzent. Er gab offen zu, dass bis weit nach dem zweiten Weltkrieg die besten Medoc-Crus seiner Familie allesamt mit dem hochprozentigen und doch eleganten Côteaux de Mascara seines Vaters aus Algerien sowie mit dem Merlot seines Onkels aus Italien verschnitten worden seien. Das habe einen sanfteren und schön pururroten Wein ergeben. Heute sei die Merlot-Traube ein Hauptbestandteil jedes Medoc-Weines. Mit Marc als Weinkenner war er in kürzester Zeit ein Herz und eine Seele und mit uns allen per du.
    
    Allmählich kam er auf Susi zu sprechen, wobei er kicherte "Das zickige Luder ist Hotelkauffrau, findet in Österreich keine Stelle mehr, hat in der Schweiz ein dreijähriges Berufsverbot wegen einem Zwischenfall mit einem UNO-Diplomaten und wird hier überall gemobbt, weil sie sich immer als Detektivin und Rächerin aufspielt, wenn Frauen belästigt werden oder KO-Tropfen zum Einsatz kommen. Scheint in Judo ganz gut zu sein. So hat sie auch hier schnell keine Arbeit mehr gekriegt und ist jetzt dermassen unten durch, dass sie sich als Nutte verkaufen will. Aber Gnade Gott ihren Freiern, wenn die zu grob werden. Bei mir hat sie ganz schön Schulden, so um die 7000.- mit den Bussgeldern für ihre Übergriffe, die ich für sie bezahlt habe. Eine Marge brauche ich auch. ...
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