1. Kurzlebig


    Datum: 15.11.2019, Kategorien: Erstes Mal Autor: SuzieQ

    ... irgendwelchen Typen, die ich noch nie im Leben gesehen hatte. Und vermutlich hätte ich mich auch nie hierein getraut, wenn ich nicht in der Begleitung von Thomas gewesen wäre. Aber es machte ungeheuren Spaß, viel mehr als in jedem Touristenpuff, also in jeder öffentlichen Disco oder so.
    
    Thomas wurde umschwärmt von etlichen Frauen. Der Seltenheitswert seiner Anwesenheit schien seine Attraktivität noch zu steigern. Ein bisschen neidisch war ich schon.
    
    Dann sah ich, wie er mit einer Frau Arm in Arm verschwand. Ich fühlte mich brüskiert. Er war schließlich mit mir gekommen! Falsch, er war nicht mit mir gekommen, er hatte mich mitgenommen.
    
    Ich tanzte weiter. Nach etwa zwanzig Minuten sah ich ihn wieder auf der Tanzfläche. Die andere Frau konnte ich nicht entdecken. Kurz darauf kam er zu mir und sagte: "Komm, lass uns gehen."
    
    Der Heimweg verlief schweigsam. Was war los mit ihm? Als wir angekommen waren, setzten wir uns in das private Wohnzimmer seiner Eltern, die schon schlafengegangen waren. Er holte aus der Küche eine Flasche Wein.
    
    "Was ist los mit Dir", wollte ich nun endlich wissen. Er war gar nicht mehr der so lebenslustige, fröhliche Typ, als den ich ihn kennengelernt hatte. Er prostete mir zu und druckste ein bisschen herum. "Die Frau von vorhin war schon in meinen Studienzeiten hinter mir her. Ich kenne sie noch aus der Schule. Als ich mit ihr nach draußen ging, dachte sie, ihre Chance sei gekommen."
    
    "Als sie mich aufforderte, fick mich endlich, habe ...
    ... ich sie stehen gelassen und bin wieder reingekommen. Ich mag diese vulgäre Art nicht."
    
    Er war wirklich süß, wie er jetzt so bedribbelt dreinschaute. Die beiden Typen am Strand hätten vermutlich ganz anders reagiert auf so eine Aufforderung von einer Frau. Ich legte eine Hand auf seine und sagte: "Schau nicht so traurig. So sind wir Frauen nun mal." Ich dachte, ich hätte einen Witz gemacht.
    
    Er sah mich fast erschrocken an: "Aber doch nicht Du?" Sofort tat mir mein schlechter Witz leid. Und es folgte von ihm: "Du hast noch nie einen Mann gehabt, ich meine, so wirklich. Richtig?"
    
    Ich lief bestimmt puterrot an. Zugeben oder auf welterfahrene Frau machen? Ich gab es zu. Hätte das eine erfahrene Frau auch gemacht? Zu spät, ich konnte es nicht mehr ändern.
    
    Er umarmte mich. "Nicht böse sein", meinte er, "Ich wollte Dir nicht zu nahe treten. Ich war nur gerade schlecht drauf." Er rückte wieder von mir ab. "Und Entschuldigung", fügte er an, "es gibt eine eiserne Regel hier im Haus: Niemals mit Gästen! Ich hätte Dich also gar nicht umarmen dürfen. Verzeih mir bitte!"
    
    Jetzt tat er mir leid. Er hatte doch noch gar nichts gemacht. Leider!
    
    Leider? Ich horchte in mich hinein. Ja, er gefiel mir. Nicht nur sein Äußeres, insbesondere seine zurückhaltende und vor allem seine fröhliche Art.
    
    Ich war es, die nun ihn umarmte. "Es ist nichts passiert, und wer mich schon total nackt kennt, darf mich ja wohl auch in angezogenem Zustand mal umarmen, oder?" Ich hatte es geschafft, er ...
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