1. Weihnachten - 05. Heilig Abend


    Datum: 02.12.2019, Kategorien: BDSM Autor: byPhlegeton

    5. Heiligabend
    
    Kaum zu Hause angekommen, holte Christina das Collier heraus und betrachtete es zum ersten Mal bei Tageslicht. Das Stück war einmalig. Die Steine und Verarbeitung waren erstklassig, mit nichts zu vergleichen, dass sie je besessen hatte. Es war wie ein Symbol: Das war, was sie sich wünschte. Die Chance, so zu leben. In Luxus, und mit Paul. Und sehr viel heißem Sex. Sie seufzte und legte das Verpackungsmaterial zur Seite. Zum ersten Mal fiel ihr die kleinere der beiden Plaketten auf. Sie hielt sie in das Licht. Eine neun? Das war neu. Das passte weder zum Datum, noch zur Reihenfolge der Geschenke. Sie runzelte die Stirn. Hatte Paul sich nur vertan? Oder war das Absicht? Hatte sie am Ende fünf Geschenke übersehen? Das war zwar alarmierend, doch auch sehr unwahrscheinlich. Christina drehte die Plakette eine Zeit lang ratlos zwischen ihren Fingern, bevor sie sie zur Seite und neben das Zeitschloss legte. Dann traf sie die Erkenntnis. Eilig holte sie die anderen Plaketten. Eins, zwei, drei -- und neun. Die Lösung war jetzt klar. Das war, was bislang fehlte. Die letzte Sicherheit. Der ultimative Beweis, dass Paul hinter allem steckte. Eigentlich hatte sie es nicht mehr wirklich in Frage gestellt. Nicht seit dem Halsband. Aber jetzt wusste sie, wie sie sich Gewissheit verschaffen konnte.
    
    Auch wenn sie jetzt ganz sicher war, dass Paul der Schenker war, blieben immer noch genügend Fragen. Was dachte er sich eigentlich? Was wollte er von ihr? Nun, letzteres schien ...
    ... klar. Seine Geschenke sprachen eine mehr als deutliche Sprache. Paul wollte sie. Und nicht mal eben so. Er wollte was Besonderes, und nicht nur Blümchensex. Das kam ihr gerade recht. Wenn Paul auf Fesselspiele stand, dann war sie mit dabei. Allein der Gedanke reichte aus, sie wieder feucht werden zu lassen. Nur war das nicht genug. Sie wollte mehr als Sex. Sie wollte seinen Namen, und damit auch sein Geld. Sie hatte kein Problem damit, eine Zeit lang die heimliche Geliebte zu spielen, aber irgendwann würde er sie heiraten müssen. Wenn das geschafft war, war es leicht. Er durfte gern den Ton angeben -- aber nur im Bett. Außerhalb des Schlafzimmers würde sie das Sagen haben. Paul würde alles für sie tun, wenn sie ihn richtig führte. Da war sie sich ganz sicher. Vielleicht war Paul ja dominant, aber auf lange Sicht hatte sie noch bei allen Typen die Oberhand behalten. Und das würde auch so bleiben.
    
    Vermutlich war es nicht mal schwer. Die Ehe war am Ende, Bianka nicht mehr treu. Je mehr sie darüber nachdachte, desto sicherer war sie sich. Die Szene mit Luigi war an Eindeutigkeit kaum zu überbieten gewesen, und seine seltsamen Anspielungen gingen in die gleiche Richtung. Und doch, es war noch nicht genug. Sie brauchte Sicherheit. Ein Ausgleich für das Video, das er vielleicht besaß. So etwas wie Plan B. Die Idee in ihrem Kopf nahm langsam weiter Gestalt an.
    
    Christina betrachtete erneut das glitzernde Halsband. Bald würde sie Frau Ehrlich sein. Die neue Frau vom Chef. Bianka ...
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