1. Der Rest vom Fest


    Datum: 04.12.2019, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Andre Le Bierre

    Als ich am Morgen nach Hause kam, dachte ich, mich würde der Schlag treffen. Ich fand meine Schwester auf dem Sofa. Ihr Zimmer war belegt von drei ihrer Mädels. Überall standen noch Reste herum. Die Küche sah aus wie sau. Ich weckte Tanja und sagte: "Sag mal hast du einen Knall?" Tanja wurde nur allmählich wach und versprach, alles aufzuräumen. "Und wer pennt nun alles hier?", wollte ich wissen. "Nur die drei Mädels in meinem Zimmer!", gähnte Tanja. Ich ging in die Küche und kochte erstmal eine ganze Kanne Kaffee, nachdem ich die Maschine frei geräumt hatte.
    
    Nach einer halben Nacht "Game of Thrones" mit meinen Mädels war ich auch nicht wirklich fit. Ich nahm mir meinen ersten Becher Kaffee schwarz und wollte in den Anbau, um etwas Ruhe zu haben. "Ähm, Kim! Da pennt Sascha! Der hatte den letzten Bus nicht geschafft!" Na toll, nun hatte ich auch noch einen männlichen Partygast in meinem Anbau auf dem großen Bett liegen. Aber der Anbau war hoffentlich nicht so verdreckt, wie der Rest des Hauses. "Der Sascha?", fragte ich. Tanja seufzte enttäuscht: "Ja, der Sascha!" Ich wunderte mich, warum der 25jährige nette Typ nicht bei ihr auf dem Sofa pennte.
    
    Sie hatte ihn doch eingeladen, weil sie etwas von ihm wollte. "Und warum?", fragte ich. "Ach frag nicht!", gähnte Tanja. "Der war total blau!" Ich nahm meinen Kaffee und schlenderte in den Anbau. "Und du räumst hier auf!", motzte ich noch in das Wohnzimmer. Dann tapste ich ganz vorsichtig in meinen Anbau. Da lag er und ...
    ... schnarchte ganz leise vor sich hin. Der nackte Oberkörper war nur halb bedeckt. Er war recht muskulös, das sah ich sofort. Irgendwie war der echt süß. Ich stellte meine Handtasche auf der anrichte ab und stand vor dem Bett mit dem Kaffeebecher in der Hand.
    
    Ich setzte mich ganz vorsichtig neben ihn und nippte an meinen Kaffee. Eigentlich wollte ich mich auf das große Bett legen und etwas schlafen. Nun lag da ein halbnackter gutaussehender Typ und schlief seinen Rausch aus. Ich überlegte noch, ob ich ihn wecken sollte. Bestimmt würde er einen Schreck bekommen, wenn plötzlich neben ihm eine dunkelhaarige ein paar Jahre ältere Frau in Hotpants und engem weißen Shirt neben ihn liegen würde. Ich strich mir die flachen Sandalen von meinen Füßen und legte meine Beine mit aufs Bett. Ein kleiner Ring zierte mein rechtes Nasenloch und einen kleinen Silberring hatte ich am Zeigefinger.
    
    Meine blauen Augen waren noch geschminkt, aber sicherlich hatte ich schon Pandaaugen von der langen Nacht. Ich legte meine Hand auf seine Brust. Seine Haut war ganz warm. Ich konnte seinen Herzschlag spüren. Er war regelmäßig und kräftig. In seinem Gesicht war so ein ganz feiner Flaum, als hätte er sich zwei Tage nicht rasiert. Ich roch seinen Nachtgeruch, als ich mich seinem Kopf näherte. Ich hörte ihn ganz leise atmen.
    
    Ganz behutsam schob ich ihm den Kaffee unter die Nase und ließ ihm leise den Duft des Wachmachers einatmen. Dann zog ich die Tasse weg. Sascha drehte sich auf den Rücken, wobei sich die ...
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