1. Eh man's gedacht!


    Datum: 04.01.2020, Kategorien: Hausfrauen Autor: byAmonasro

    ... mitfeiern!" lud er uns mit seiner eleganten Art ein. Mein Mann nickte nur zerstreut zustimmend, er war gerade dabei, sich für ein Geschäftsessen mit seinem Chef und einem wichtigen Gast vorzubereiten.
    
    Also war ich es, die den netten Nachbarn wieder zur Türe brachte. Im Vorraum, als ich gerade ihn hinauslassen wollte, sah er mir mit rätselhaftem Blick tief in meine Augen, strich mir mit seiner Hand über mein Gesicht und hauchte mir zu:
    
    „Es würde mich ganz besonders freuen, Sie auf meiner Party zu sehen...!"
    
    Alles war wie im Märchen 1001 Nacht! Seine Haut war so weich und sanft, es ging ein herber männlicher Duft von ihm aus, dass ich in meinem Bauch ganz ungewohnte Gefühle bekam.
    
    Ich weiß gar nicht, was ich ihm geantwortet habe, aber im nächsten Augenblick stand ich schon alleine im Raum und die Türe war hinter ihm ins Schloss gefallen.
    
    Ich stand da, und sann irgendwelchen Tagträumen nach, die es gar nicht in mein Bewusstsein schafften.
    
    Bis mich Andreas rief, um mich zu fragen, ob ich ihm wieder behilflich wäre, seine Krawatte zu binden.
    
    Ich spürte einen leisen Ärger, aus meinem Traum herausgerissen zu werden.
    
    Und zum ersten Mal fand ich es dämlich, dass Andreas es nie richtig hinbekam, seine Krawatte so zu binden, dass man ihn unter die Leute gehen lassen konnte damit. Ich hatte sie ihm jeden Tag in der Früh zu binden. Es hatte mir bisher gar nichts ausgemacht, schließlich war das auch eine Art von Liebesbeweis. Also ging ich zu ihm und brachte seine ...
    ... Krawatte in Ordnung.
    
    Eigenartig: Warum dachte ich jetzt, gerade, wie lange er wohl bei dem Geschäftsessen bleiben würde?
    
    Es war mir doch klar, dass er immer noch nach dem Restaurantbesuch mit dem Geschäftspartner auch noch auf eine Flasche Schampus in eine Bar gehen musste.
    
    Das machte mir nichts aus, ich kannte meinen Mann. Der würde sich mit seiner Abgeklärtheit nicht durch irgendwelche Animierdamen zu etwas Teurem verleiten lassen.
    
    Aber jetzt war ich irgendwie froh, dass mein Mann ausging.
    
    Als er die Wohnung verließ, nahm ich mir einmal ein Glas Rotwein.
    
    Ich wunderte mich gar nicht über mich, wo das doch überhaupt nicht meine Art war, alleine ein Glas zu trinken. Aber jetzt wollte ich es mir einfach gönnen.
    
    Ich brauchte auch eine Zeitlang, bis ich die Flasche geöffnet hatte. Das machte sonst immer Andreas.
    
    Ich setzte mich mit dem Glas auf die große Wohnzimmercouch.
    
    ... Welchen Grund konnte ich anführen, zu unserem Nachbarn nach oben zu gehen ...?
    
    OH GOTT ...!
    
    Wie konnte ich nur so etwas denken?!
    
    Nervös stand ich auf und ging in die Küche.
    
    Was wollte ich denn eigentlich hier.
    
    Ach, ja. Ich schnappte mir die Weinflasche und goss noch ein Glas ein.
    
    Das trank ich schlückchenweise stehend in der Küche.
    
    ... Ich könnte ihn ja fragen, ob wir vielleicht etwas zu Essen mitbringen sollten ...?
    
    NEIN!
    
    Ich durfte solche dummen Gedanken nicht denken!
    
    Aber ich ging langsam und jeden Schritt bewusst setzend in Richtung Wohnungstüre. Die ...
«1234...13»