1. Samiras Großmutter


    Datum: 17.01.2020, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Kastor Aldebaran

    ... Bäume.
    
    Kommen wir wieder auf dich zurück.
    
    Wie ich schon sagte, ich suchte einen Mann wie dich, musste einen finden. Das hatte zwei Gründe. Auf der einen Seite bist du einer der wenigen die Samira aus ihrem Gefängnis befreien kann. Der Fluch ist stark, aber richtet sich hauptsächlich gegen mich, oder besser gesagt, gegen Frauen. Sie sollen nicht hinein oder heraus können.
    
    Der zweite Grund ist, dass du mir mein Leben verlängern kannst. Du hast selber schon gesehen, wie es funktioniert. Mit einem Lebenssaft wie deinem kann ich weiter existieren. Das funktioniert aber nur bei Männern, die sind, wie du einer bist. Bei anderen hat es keine Wirkung. Dein Vorgänger wurde leider vor einigen Jahren ebenfalls von dem Mieter des Hauses umgebracht. Seitdem werde ich älter. Langsamer als normal, aber trotzdem sterblich. Dabei geht es am Anfang schneller, verlangsamt sich zum Ende hin um einiges. Wahrscheinlich soll ich dadurch möglichst lange gequält werden. Denn die Natur verzeiht es normalerweise nicht, wenn etwas so lange leben kann wie ich. Sie ist grausam, möchte, dass ich als Ausgleich sehr lange alt und gebrechlich bin. Ich soll mir den Tod wünschen, es möglichst selber an mir vollbringen!"
    
    Hier hörte sie auf mit ihrer Erzählung und setzte sich wieder an den Tisch.
    
    "Ach ja, hatte ich fast vergessen zu erzählen. Samira kann nur wenige Tage im Jahr aus ihrem Gefängnis flüchten. Es kostet sehr viel Kraft, und wenn diese verbraucht ist, benötigt sie viel Zeit, um ...
    ... diese wieder zu erneuern. Darum hast du sie in den letzten Tagen nicht mehr gesehen. Sie wird sicher Monate brauchen, um sich erneut materialisieren zu können!
    
    Das ist die Kurzform. Ich finde, du solltest es wissen, dann verstehst du auch, warum alles so ist, wie es ist. Es liegt nun an dir, zu bleiben oder zu gehen. Ich werde dich nicht aufhalten, auch wenn es im Moment etwas schwierig für dich sein wird zu gehen. Allerdings stelle ich dir in Aussicht, noch wesentlich mehr über dich zu erfahren. Zum Tausch dafür machst du mich wieder zu einer jungen Frau und holst Samira aus ihrem Gefängnis. Was hältst du davon?"
    
    Was sollte ich dagegen sagen. Ein gerechter Deal, wie ich fand, zumal meine Bezahlung eine angenehme für mich war. Da brauchte ich nicht lange überlegen.
    
    "Ich denke, ich kann damit leben!", meinte ich und versuchte einen möglichst ernsten Ton an den Tag zu legen, der mir aber nicht gelang. Man konnte die Freude daraus hören, die ich in mir fühlte. Mir stand eine überaus interessante Zukunft in Aussicht, schon alleine, wenn ich darüber nachdachte, was ich vielleicht noch erleben würde. Es war sicher nicht alles, mit Asifa gedanklich kommunizieren zu können. Sicher ging noch mehr.
    
    "Ich denke auch!", sagte Asifa und grinste dabei über das ganze Gesicht.
    
    "Sicher hast du nichts dagegen, wenn wir den Deal besiegeln. Mir ist nach einer weiteren Verjüngung. Ich fühle mich noch zu alt, meine Haut ist zu schlaff und überhaupt kann es nicht schaden. Wusstest du ...
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