1. Elektra


    Datum: 25.01.2020, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Winterbacher

    ... zu Elektra hin, die noch im Auto saß, wandte sich mir zu, "Sie kommen spät, in fünf Minuten wäre ich weg gewesen und mir ist auch neu, dass Sie zu zweit kommen. Sie haben doch bei der Buchung mitgeteilt, dass Sie die Finca für sich allein haben wollen, da müssen wir aber noch nachverhandeln, das ist Ihnen doch klar!" "Aber natürlich und dass ich nicht allein komme, hat sich erst sehr kurzfristig ergeben". Sie musterte mich nochmal sehr genau, "darf ich mal Ihren Pass sehen, ich möchte mich vergewissern, dass sie es auch wirklich sind. Sie kommen mir einiges jünger als 40 vor." Ich reichte ihr meinen Pass und fügte hinzu, "ich bin es wirklich." Nach einem längeren Blick darauf, reichte sie ihn mir zurück, jetzt aber sehr freundlich lächelnd und fragte, "bleibt Ihre Begleiterin auch für die ganze Mietdauer?" "Ich weiß es nicht, aber ich hoffe doch sehr."
    
    Die Vermieterin ging zum Tor, zog aus ihrer Hosentasche eine Schlüsselkarte, steckte diese in einen kaum sichtbaren Schlitz in der Mosaikwand, darauf hin klappte eine etwa untertassengroße Rose nach unten und gab eine kleine Tastatur frei, ähnlich wie die Zahlentastatur eines Handy´s. Sie gab einen siebenstelligen Code ein und das große schmiedeeiserne Tor fuhr fast geräuschlos zur Seite. Die Vermieterin zog eine zweite Karte aus ihrer Tasche, übergab mir beide und reichte mir einen Zettel dazu, "das hier ist der Code, den Sie auch für die Haustür brauchen. Sie können den Code auch ändern, steht alles auf dem Zettel. Ich ...
    ... würde es Ihnen auf jeden Fall raten, wenn sie nicht gestört werden wollen. Wenn Sie Rat oder Hilfe brauchen, können Sie mich jederzeit anrufen. Sie haben ja meine Nummer." Dabei schaute sie mich mit einem herausforderndem Blick an, schürzte leicht ihre Lippen, wie zum Kuss, drehte sich dann aber abrupt um, ging zu ihrem Wagen und fuhr, mir noch mal zuwinkend davon. Ich sah ihr noch kurz nach, dann stieg ich in den Wagen und fuhr durch das Tor, das sich gleich nach der Durchfahrt automatisch schloss. Ich hielt vor dem Gebäudetrakt, Elektra hatte die kurze Fahrt kein Wort gesagt, auch jetzt wo wir vor dem Haus standen schaute sie sich mit großen Augen staunend um.
    
    Mit Hilfe des Zettels öffete ich die Haustür, legte meinen rechten Arm um Elektras Taillie, zog sie leicht an mich und wollte sie ins Haus führen. Sie blieb aber stehen, lehnte sich an mich und legte ihren Kopf an meine Schulter. Ich strich zärtlich über ihre langen, leicht gewellten braunen Haare und erschrak, denn sie schluchste laut auf. Ich legte meine linke Hand unter ihr Kinn hob ihren Kopf leicht an, ihr liefen dicke Tränen über die Wangen. Ich zog sie an mich und ließ sie sich ausweinen. Nach einer Weile beruhigte sie sich wieder, löste sich etwas von mir, legte ihre Hände auf meine Schultern, sah mich an, "entschuldige bitte, aber das ist heute einfach alles ein bisschen zu viel für mich." Ich umfasste mit beiden Händen ihren Kopf, beugte mich zu ihr herunter und küsste ihr zärtlich erst die Tränen von den ...
«1...345...15»