1. Fallendes Sternchen


    Datum: 01.03.2019, Kategorien: Film, Autor: Figo

    ... kannst du nicht verstehen. Du hast nicht meine Karriereoptionen.“
    
    „Sorry Superstar. Tritt dich nicht im roten Teppich fest.“ meint Sie augenrollend und geht wieder.
    
    Der Satz tut mir eigentlich schon jetzt leid. Sie war schließlich immer fair und loyal zu mir. An anstrengenden Drehtagen ist es schon wichtig Freundinnen, wie Lexy und Trina, zu haben. Bei fremden Sets ist das absolut unüblich. Meist sind solche Beziehungen einerseits mit dem Neid der Crew, andererseits von der Abgehobenheit der Stars geprägt. Das solche Drehtage für mich nicht einsam enden, sondern Ferienlagerstimmung haben, verdanke ich Ihnen.
    
    Eigentlich ist es ein halbes Wunder das solche Beziehungen halten. Wenn ich überlege, wie die beiden von anderen berühmteren Darstellern behandelt werden, ist mir schleierhaft, das Sie nicht einen Groll gegen ganz Hollywood hegen. Schließlich sind Sie als Mitarbeiterinnen für Maske und Kostüm eingestellt, und nicht als emotionale Boxsäcke und Gelegenheitssklavinnen.
    
    Als wir aus dem Bus aussteigen, spreche ich Sie nochmals an.
    
    „Du Lexy. Das ich dir vorhin so über den Mund gefahren bin ...“
    
    „Kein Thema Mäuschen. Ist bestimmt nicht leicht, so etwas abzudrehen. Du brauchst meinen Groll neben dem Druck nicht auch noch.“
    
    „Danke.“
    
    Wir kommen an. Während die Anderen Paul und Max begrüßen und erste Nettigkeiten austauschen, bleibe ich wieder im Hintergrund. Lang werde ich mir das zwar nicht erlauben können, aber ich habe einfach keine Lust die beiden zu ...
    ... begrüßen. Ganz anders geht’s scheinbar der Produzenten, der mit freudiger Miene auf mich zugelaufen kommt.
    
    „Ahh. So sind die großen Stars. Immer distanziert und cool. Freut mich sehr dich am Set begrüßen zu dürfen. Ich bin Max.“
    
    Er spricht mich nett und scheint Spaß zu haben. Jetzt spiele nicht wieder die arrogante Zicke, die anderen Leuten vor dem Kopf stößt. Das hat er nicht verdient. Ich setze ein gequältes Lächeln auf und versuche sympathisch zu wirken.
    
    „Freut mich auch. Geht´s gut? Ich bin mir sicher, wir drehen eine gute Szene.“
    
    „Klar geht’s mir gut. Wenn sich jemand deiner Kategorie für meinen Film interessiert, fühle ich mich sehr geehrt. Sag wollen wir die Szene so abdrehen oder hast du Verbesserungsvorschläge.“
    
    „Naja, das Kleid und die Unterwäsche sehen für mich nicht gerade so vorteilhaft für das breite Publikum aus. Da könnte ich sicher einige Alternativen anbieten, wenn Ihnen das recht ist.“
    
    „Endlich mal ein Profi hier“, sagt er mit lauter Stimme und schaut seinen Hauptdarsteller provozierend an. „Natürlich bin ich offen für Verbesserungen, wenn es dem Film gut tut.“
    
    Ich blicke nur auf den Augenwinkeln, wie Trina lächelnd zum Bus rennt, um nach einem alternativen Kostüm zu suchen. Ihr würde es wohl viel mehr als mir auf den Geist gehen, wenn ich so einen unpassenden Fummel tragen müsste. Ich bin aber ebenso froh, das der Produzent scheinbar offen, für etwas Zeitgemäßeres ist.
    
    Während Trina mit drei, von mir genehmigten Kostümen hinausgeht, um ...
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