1. Thao II - Teil 12


    Datum: 24.02.2020, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... einfach nur auf den Nerv. Aber sie spürte, wie sie weich wurde, und ärgerte sich jetzt auch noch über sich selbst. Thao hatte mit einem recht, sie hatte anderen Menschen nicht viel Widerstand entgegenzusetzen. Komisch, seit jenem Moment, da sie wusste, dass sie aus einem, für sie völlig neuen Beweggrund nach Indien reisen würde, hatte sie den festen Vorsatz, in diesem Punkt an sich zu arbeiten.
    
    Thao blickte sie missmutig an, Anelise kannte das schon von ihr. Sie schien sich über ihren Widerstand zu wundern und suchte jetzt wahrscheinlich selbst nach einem Grund, nicht mit den jungen Männern auf das Konzert zu müssen. Dies war jedoch schlecht möglich, zumal dieser Steven ja erst auf ihr Geheiß hin die Karten besorgt und so ihr böses Spiel mitgemacht hatte.
    
    Anelise stellte einen dampfenden Teller vor Thao auf den niedrigen Wohnzimmertisch und reichte ihr dazu frisch aufgebackenes Baguette. Thao dankte und blickte zu ihrer Freundin auf.
    
    „Wenn ich dir sage, dass ich einfach noch ein wenig Zeit mit dir verbringen möchte? Nicht nur hier in der Wohnung, sondern überhaupt. Momente, an die man sich später zurückerinnern kann, verstehst du? Das wäre so einer."
    
    Anelise blickte auf sie hinab und seufzte.
    
    „Thao! Ich komme doch wieder. Das habe ich dir versprochen."
    
    Ihre Freundin rührte lustlos in der Suppe herum und strich sich die in ihr Gesicht hängende Strähne zur Seite.
    
    „Ich glaub nicht daran. Ich habe das schon zu oft erlebt. Menschen, die ich liebe, ...
    ... verschwinden einfach. "
    
    Thao starrte auf den Teller vor sich. Anelise wusste nun, dass es ihr ernst war. Die Freundin versuchte, die Tränen vor ihr zu verstecken.
    
    „Dafür kommen doch andere wieder hinzu. Es ist ein Kommen und Gehen, das macht das Leben doch aus. Und ich komme wieder! Mein Gott, wie oft soll ich dir das denn noch versichern?"
    
    „Versprichst du mir das?"
    
    Anelise nickte, setzte sich neben Thao und schloss sie in ihre Arme.
    
    „Ja, das tue ich."
    
    Für einen Moment herrschte zwischen den beiden Schweigen, dann aber hörte Thao Anelises zarte Stimme die ersehnten Worte sprechen.
    
    „Oka, ich komme mit."
    
    Sofort schlug Thaos Stimmung um.
    
    „ECHT?!!"
    
    Anelise nickte.
    
    Steven war in Sorge. Neben Erik wollte nun auch Hans unbedingt mit auf das Konzert. Ihm war es egal, ob es sich dabei um eine Frauenband handelte, deren emanzipierte Texte so überhaupt gar nicht zu ihnen passen wollten, ihm war nur wichtig, selbst eine Beziehung zu Thao aufbauen zu können, um vielleicht so an eine ihrer Kolleginnen heranzukommen. Immer wieder redete Steven deshalb auf seinen Freund ein und nahm ihn in die Pflicht, die Domina mit seinen Wünschen nicht zu nerven.
    
    Erik ging neben den beiden her, währenddessen er immer wieder auf sein Handy blickte. Auch er schien sich ziemliche Sorgen zu machen.
    
    „Was ist los?", fragte ihn Steven und löste sich damit widerwillig aus der Diskussion mit Hans heraus.
    
    Erik blickte zum Himmel, der, klar und sonnengeflutet, schöner eigentlich nicht ...
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