1. der Oberst


    Datum: 18.03.2020, Kategorien: Reif Schwule Autor: ruffmnn

    Obwohl der Krieg fast gewonnen war, tobte hier die wohl entscheidende Schlacht. Der Gegner feuerte mit all seiner verbliebenen Feuerkraft gegen unsere Linien. Wir waren die letzten unserer Einheit. Vorne weg die beiden Gefreiten, dahinter, immer etwas geduckt laufend, der Oberst und ich, der Hauptgefreite, bildete die Nachhut. Unser Zug war bis auf uns vier völlig aufgerieben worden und nun versuchte unser Häuflein, sich zur Kompanie zurück durchzuschlagen.
    
    Da passierte es. Überdeutlich hörte ich das leise Knacken, als einer der beiden Gefreiten vor uns die Sprengfalle auslöste. Wie in Zeitlupe sah ich, wie die Beiden zerfetzt wurden. Einer bekam eine Ladung in den Bauch, der andere, der etwas näher dran gewesen war, wurde regelrecht in Stücke gerissen.
    
    Ich warf mich, so schnell ich konnte, auf den nassen Waldboden. Der Oberst warf sich über mich und so bekam ich nur einen Splitter ab, der sich mir in die Wange bohrte und sie von vorn nach hinten aufriss. Die Narbe habe ich bis heute.
    
    Als der Rauch sich verzog, schob ich den Oberst von mir herunter und stand langsam wieder auf. Ein Blick reichte, um zu erkennen, das beide Gefreite tot waren. Auch den Oberst hielt ich im ersten Moment für tot, aber dann stöhnte er. Ich rannte wieder zu ihm. Sein Mantel hing in Fetzten und ein Arm war über dem Ellenbogen abgerissen worden. Als der Oberst mich sah, stöhnte er: "Meine Beine!" Also sah ich sie mir genauer an. Auf den ersten Blick sah ich nur Stoff, aber dann sah ich das ...
    ... Blut. Die Explosion hatte beide Beine nur wenige Zentimeter vom Rumpf entfernt, glatt abgetrennt. "Ich will nicht sterben, ich will nicht sterben..." flüsterte der Oberst immer wieder.
    
    Durch wochenlangen Drill gegangen, wusste ich, was zu tun war. Mit schnellen Griffen hatte ich den toten Gefreiten ihre Gürtel ausgezogen und band damit die starken Blutungen der Oberschenkel ab. Ein Hosenbein riss ich ab und benutzte es für die Wunde am Arm.
    
    Hinter uns flackte wieder Geschützfeuer auf, so das ich keine Zeit zum Überlegen hatte. Ich griff den gesunden Arm des Obersts und zog ihn mir auf den Rücken. Auf sein lautes Stöhnen reagierte ich nicht, sondern rannte in Richtung unserer Kompanie los.
    
    Mit meiner schweren Last auf dem Rücken schien der Weg endlos zu sein, aber der Oberst wurde nach kurzer Zeit bewusstlos und war dann still. Endlich sah ich unser Hauptquartier und stolperte mit letzter Kraft dort hin.
    
    Schnell war ich bemerkt worden und als man mich erkannte, wurde der kommandierende Offizier gerufen. Der organisierte sofort die Sanitäter und der Oberst wurde versorgt. Auch ich musste ins Lazarett und kaum lag ich da auf einer harten Liege, war ich auch vor Erschöpfung eingeschlafen und so verpasste ich, das wir tatsächlich gewannen und der Krieg zu Ende war.
    
    Den Oberst sah ich erst wieder, als mir wegen seiner Rettung ein Orden verliehen wurde. Da saß er, neben dem Kommandanten unseres Stützpunktes, im Rollstuhl mit dick verbundenen Beinstümpfen und auch der ...
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