1. Die Hütte im Wald.


    Datum: 22.03.2020, Kategorien: Fetisch Autor: bypat_garret

    ... orientieren. Auf dem Rücken liegend blickte er nach oben und stellte fest, dass er sich nicht mehr im Stollen befand. Er sah zur Seite und entdeckte dort seinen Rucksack, der zwischen bunten Latexfetzen auf dem Holzboden lag. Langsam dämmerte ihm, dass er in der verlassenen Hütte sein musste. Beim Versuch aufzustehen schmerzte sein Kopf und erst jetzt merkte er, dass auf seinem Bauch ein großer, prall aufgeblasener, grüner Ballon lag, den er mit beiden Händen fest umklammert hielt. Verwirrt rappelte er sich auf und betastete die große Beule auf seinem Hinterkopf. Er vermutete, dass er ausgerutscht und mit dem Kopf auf den Boden geknallt war. Hatte er sich alles nur eingebildet und war die grün schimmernde Schönheit nur ein Hirngespinst gewesen? Er rannte ins Freie und sah sich verzweifelt um, entdeckte aber keine Spur von ihr. Enttäuscht ging er zurück in die Hütte. Es dämmerte langsam und sein Hals war ausgetrocknet. Er musste stundenlang auf dem Boden gelegen sein.
    
    Nachdem er seine Wasserflasche fast auf einen Zug leer getrunken hatte, öffnete er die Lade des Kastens. Sie war leer und er konnte sich nicht erinnern, die Ballons herausgenommen zu haben. Er legte ein paar neue Ballons hinein, befestigte den Grünen mit einer Schnur am Giebel der Hütte und machte sich auf den Heimweg. Mehrmals blickte er noch zurück, bis die Hütte mit dem grünen Ballon davor nicht mehr zu ...
    ... sehen war.
    
    Die Straßenbeleuchtung brannte bereits, als er zu Hause ankam. Müde steckte er den Schlüssel ins Schlüsselloch und sein erster Weg führte ihn unter die Dusche.
    
    Danach fühlte er sich ein wenig besser. Seine Gedanken kreisten aber ständig um die mysteriöse Frau im Stollen und er schaltete den Fernseher ein, um sich abzulenken. Bereits nach wenigen Minuten war er eingenickt.
    
    Die Türklingel riss ihn unsanft aus seinen unruhigen Träumen. Er wunderte sich, wer da etwas von ihm wollte, schließlich bekam er so gut wie nie Besuch. Und schon gar nicht um diese Uhrzeit. Er öffnete die Tür und war sprachlos.
    
    „Hallo, ich bin die Sandra, deine neue Nachbarin", sagte die junge Frau, die ihm gegenüber stand.
    
    „Hannes...", antwortete er. Mehr brachte er nicht heraus. Ihre grünen Augen hatten seinen Blick eingefangen und ließen ihn nicht mehr los.
    
    „Magst du mir beim Aufblasen der Ballons für meine Einstandsparty helfen?", fragte sie und hielt ihm einen Beutel mit Luftballons vor die Nase. „Zur Belohnung bekommst du auch ein ganz großes Stück vom Kuchen", meinte sie und ohne eine Antwort abzuwarten, nahm sie ihn bei der Hand und zog ihn hinter sich her.
    
    Hannes roch den Duft von Walderdbeeren und Flieder, den ihr kurzes blondes Haar verströmte und als sie die Tür ihrer Wohnung öffnete dachte er für einen kurzen Moment, ein sanftes grünes Licht gesehen zu haben. 
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