Hong Baofeng
Datum: 10.04.2020,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Reen
... Ich sollte sogar ein Art Ehrengast sein, erklärte Kang. Die Hochzeit sei in zwei Wochen. Zhang Mei Hong, die Tochter von Zhang, würde einen Cheng Yuan Li heiraten.
"Und was schenkt man als Ehrengast?" ich befürchtete, dass etwas Außergewöhnliches von mir erwartet wurde. Kang riet mir mit Herrn Wolfisberg Kontakt aufzunehmen, der sei schon Jahre hier und werde öfter auf Hochzeiten eingeladen. Am Nachmittag rief ich den Schweizer an und erreichte nur seinen Sekretär. Ein Termin war nicht zu bekommen, Wolfisberg sei in den nächsten Wochen besetzt.
Mit Hilfe des Übersetzers bestätigte ich die Einladung und nahm sie an. Drei Tage vor der Hochzeit hatte ich rausgefunden, dass ein Geldbetrag in einen roten Umschlag passend sei. Die Zahl die genannt wurde lag in etwa bei dem was ich auch zu Hause schenken würde, nur das der gleiche Betrag hier viel mehr darstellte. Das Chaos bekam ich langsam in den Griff, aber mein Aufenthalt hier hatte sich auf unbestimmte Zeit verlängert.
* Am Abend vor der Hochzeit schellte es an meiner Tür. Ein großer, schlanker, etwa fünfzig jähriger Herr begehrte Einlass. "Wolfisberg" stellte er sich vor. "Bin gerade zurück und dachte mir, dass Sie noch eine Erklärung brauchen." Ich dankte ihm für den Besuch, stellte mich vor und sagte, dass sich das schon gelöst hatte, ich wüsste was ich zu schenken hatte und der Umschlag sei schon parat.
Er sah mich an und brach in schallendes Gelächter aus. Wiehernd schob er mich in die Wohnung hinein und ...
... schloss die Tür. Als er sich wieder beruhigt hatte, sagte noch nachhicksend: "Der Umschlag? Ein Geldbetrag ist nicht das Einzige welches von Ihnen erwartet wird. Sie sollen die Braut öffnen."
Mit offenem Mund starrte ich ihn an. Die Braut öffnen? Dabei konnte ich mir nur eins vorstellen: Ich sollte sie entjungfern?
"Lassen Sie ab jetzt die Finger vom Alkohol. Wenn er Ihnen morgen nicht steht, ist das eine Blamage für alle Männer." Ich sollte sie entjungfern.
Mein Glas leerte ich in einem Zug, bot dann dem Wolfisberg auch einen Whisky an. Einen guten Highlander hatte ich jetzt da. Grinsend prostete er mir zu, "Aufs Leben!"
Ich nickte ihm zu und erwiderte etwas zögerlich seinen Trinkspruch. "Wieso?"
"Was wieso?"
"Na ja, wieso soll ich die Braut entjungfern?"
Er sah mich süffisant grinsend an. "Weil Sie besser ausgestattet sind als der Bräutigam." Auf meinen ungläubigen Blick, fuhr er mit seinen Erklärung fort: "Die Asiaten sind im allgemeinen recht klein und dünn von Schwanz. Und die Braut ist schon genetisch bedingt eng gebaut und soll richtig geöffnet werden, darum lädt man bevorzugt einen Kaukasier ein, der diese Aufgabe übernimmt. Der Ehemann säuft sich unterdessen ins Delirium."
Mit hochgezogenen Augenbrauen wartete ich auf weiteres. "Die Bräute die sich weigern diese Tradition noch mitzumachen, können damit rechnen eine Haarbürste oder Gurke ins Döschen geschoben zu bekommen weil der Gatte zu etwas Anderem nicht mehr fähig ist."
Ist ja logisch, wenn ...