1. Winterdienst


    Datum: 13.04.2020, Kategorien: 1 auf 1, Autor: netterJung

    ... als ich die Worte hörte, "Gut, dann warten wir hier auf den Wagen", war mir klar, dass ich mich mal an den Fahrer wenden sollte. Ich stand also auf, ging nach vorne zum Fahrer und dieser sagte mir, dass er in ca. 30 Minuten einen Wagen erwartete, der die Busse nacheinander herausziehen sollte.
    
    Da mir 30 Minuten (geschätzt) effektiv zu lang vorkamen, ging ich zum hinteren Teil des Busses, nahm meine Sachen und über Handy rief ich mir ein Taxi an die nächste Straßenkreuzung. Bis zur Firma war es nicht mehr so weit, aber jetzt durch den Schnee zu stampfen lag mir wirklich nicht im Sinn, da die folgende Strecke erst hinab und dann sofort wieder hinauf gehen würde. Da dort keine Anwohner lebten, war dort auch nur ein besserer Fahrradweg, der mit Garantie noch nie geräumt wurde. Nein Danke.
    
    Ich wünschte dem Busfahrer trotzdem noch einen schönen Tag und ging zur Straßenecke. Es dauerte auch nur 3 Minuten, als ein elfenbeinfarbener Benz direkt vor mir hielt. Ich öffnete die Türe und ließ mich langsam auf den Beifahrersitz nieder. Ich sagte erst einmal ein freundliches, "Guten Morgen", und schloss dann die Türe, die leise ins Schloss fiel. Eine leicht rauchige Stimme sagte ebenfalls "Guten Morgen", und schloss mit der Frage, "Wo soll es denn hingehen." Ich gab ihr mein Ziel an und schaute mir nun erst einmal das Wesen hinter der Stimme an.
    
    Da saß eine Frau, so Anfang 30 mit kurzen blonden Haaren und wahnsinnig sinnlichen Lippen auf dem Fahrersitz. Mein erster Gedanke war, ...
    ... dass diese Frau bestimmt nie nachts fahren würde, da sonst die Triebtäter Schlange stehen müssten. Sie schien meinen Blick zu bemerken und fragte dann auch, "Ist etwas?" "Nein, nein, alles okay", sagte ich und um die Verkrampftheit bei mir zu lockern ergänzte ich noch, "Wenn ich wüsste, dass ich jeden Tag von einer so attraktiven Frau chauffiert würde, dann würde ich vom Bus aufs Taxi umsteigen." "Oh vielen Dank", sagte sie etwas verlegen. Mittlerweile war sie nun schon auf der Strecke, an der es bergab geht und als ich den Fahrradweg neben der Straße sah, wusste ich, dass meine Entscheidung richtig war.
    
    Als wir unten in der kurzen Senke waren, geschah es dann auch. Da rechts und links ein relativ dichter Baumbestand war, war das Tier, welches plötzlich auf die Straße rannte auch erst spät zu sehen. Von links rannte ein Tier, so geschätzte 60 cm hoch über den verschneiten Fahrradweg auf die Straße. Meine Fahrerin schrie noch laut, "Scheiße", bevor sie bremste, das Lenkrad nach rechts zog, und wir langsam in eine weiße Schneemauer rutschten. Zum Glück war an dieser Stelle nur Tempo 50 erlaubt und mehr hatte sie bei diesen Witterungsbedingungen auch bestimmt nicht auf dem Tacho gehabt.
    
    Ich hörte dieses knautschende Geräusch, wenn Schnee zusammengepresst wird, während sich ein Gewicht von ca. 1,5 Tonnen dagegen presste und sich einen Weg suchte. Da wir beide angeschnallt waren, wurden wir nur kurz nach vorne geworfen und wieder zurück in den Sitz zurückgepresst. Der Motor ...
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