***Netzfund**** Eine Germanistikstudentin auf Abwe
Datum: 19.04.2020,
Kategorien:
BDSM
Fetisch
Hardcore,
Autor: sklavennutte89
Julia saß an ihrem Schreibtisch und seufzte. Sie sollte eine Projektarbeit anfertigen, aus dem realen Leben, eine Geschichte, etwas Authentisches. So war das Zauberwort, Authentizität hatte der Dozent mehrmals gesagt. Authentizität sei das, was einen guten Schriftsteller von einem schlechten Schriftsteller unterscheide, was in der Zeit der sozialen Medien zu verschwinden drohe.
Und hier saß Julia und wusste weder ein noch aus. Authentizität, sie konnte das kaum schreiben, geschweige denn aussprechen, ohne sich zu verhaspeln. War das nicht ein Indiz? Sie biss sich auf die Unterlippe. Die junge Germanistikstudentin wollte hoch hinaus. Sie las gerne. Sie reiste gerne. Sie schrieb noch lieber, aber plötzlich funktionierte nichts mehr. Ihre letzte Projektarbeit war mit "noch gut" bewertet worden. Sehr gestelzt, hatte es geheißen. Sehr konstruiert, abstrakt, künstlich.
Sie seufzte und schaute aus dem Fenster. Sie sah Blätter in den Bäumen. Das Sonnenlicht flackerte schillernd durch das Blätterwerk, ein wunderschönes Gemälde aus Licht und Schatten. Authentizität, dachte sie, waren Blätter, Bäume, war Naturlyrik authentisch.
Sie kratzte sich am Kopf. Ihre langen brünetten Haare wallten. Sie war eine Schönheit, weiblich, kurvig. Nicht dünn, nicht beleibt, etwas Südländisches meldete sich in ihren feurigen braunen Augen, etwas Romanisches in ihrem grazilen schönen Engelsgesicht, etwas Nordisches in der kämpferischen Stirn, die glatt aber vorwitzig einen gewitzten Geist ...
... versprach. Sie hatte lange schöne Beine, einen festen runden Po, saß in ihren Shorts am Schreibtisch und wusste weder ein noch aus.
Verdrossen googelte sie nach "authenticity". Die dümmsten Seiten kamen. Die dümmsten Vorschläge. Sie nahm ihre Teetasse mit beiden Händen. Was um Himmels willen war authentisch?
So ging es den ganzen Morgen, den ganzen Mittag und Nachmittag. Sie schritt in ihrer kleinen Ein-Zimmer-Wohnung auf und ab, schrieb mal hier, mal das hin. Am Ende warf sie sich auf ihr Bett und fragte sich, ob sie überhaupt jemals wahre Gefühle gehabt hatte, Gefühle, wie sie nötig waren, um Authentisches zu schreiben, tiefe, krasse, einschneidende Gefühle, Realität, Wirklichkeit, eine Gegenwart des Unmittelbaren. Sie schnaufte. Alles in ihrer Erinnerung war weich und lieblich, ein Ponyhof der Fröhlichkeit. Warum war das nicht authentisch?
Es fehlte an Ecken und Kanten, an Erfahrung, hatte der Dozent gesagt und ihren Bericht über eine Bali-Reise abgelehnt. Zu typisch. Zu belletristisch. Zu gewollt, eher wie ein TUI-Reisekatalog. Sie verzog das Gesicht. So ein arroganter Arsch mit seiner Hornbrille und seinen sich überlegen fühlenden Blicken. Was bildete er sich ein?
Sie stand auf und nahm ihren Entwurf vom Tisch. "Balis zauberhafte Strände standen im krassen Widerspruch zur Einfachheit des Lebens, das die Bewohner dieser geheimnisvollen Insel mitten im Indischen Ozean führten." Sie schnaufte und las weiter. "Die windschiefen Hütten, die zerfetzten Palmen gegen den ...