1. Merlins Kinder 02: Sommerurlaub


    Datum: 20.04.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: byPhiroEpsilon

    ... aufgerissene Scheide.
    
    "Melanie", brüllte ich. "Was ist los?"
    
    Sie jammerte und keuchte. "Ja, ja, jaaa!", schrie sie, und mir wurde klar, dass sie wohl nicht in Lebensgefahr war, sondern "nur" einen feuchten Traum hatte. Einensehr feuchten. Einen, bei dem sie ihren Liebhaber küsste und über seinen Rücken streichelte.
    
    Ich konnte nur hoffen, dass sie in diesem Moment von mir träumte.
    
    Sie schrie noch einmal auf und erschlaffte. Ich rannte zu ihr, kniete mich neben sie und nahm sie in meine Arme.
    
    Sie atmete schwer. Dann öffnete sie plötzlich die Augen. "Frank!", keuchte sie. "Wie? Was? Ich —"
    
    "Ganz ruhig, Kleines." Ich strich ihr über die Haare, die voller Blätter waren.Grüne Blätter, nicht irgendwelche, die auf dem Boden lagen. "Du hast nur geträumt."
    
    "Ich — Ich weiß nicht. Das fühlte sich alles so echt an."
    
    "So, so? Und wer war dein 'echter' Liebhaber?"
    
    Sie zuckte zusammen. Ihr Kopf drehte sich nach links und rechts, als ob sie nach jemandem suchte.
    
    "Oh!", machte ich. "Also nicht ich. Mit wem hat mein liebes Ehegespons im Traum Sex gehabt."
    
    Röte schoss in ihr Gesicht. "Ich —" Sie wandte die Augen ab.
    
    Ich wurdeetwas nervös. "Sag es ruhig", sagte ich. "Es war nur ein Traum."
    
    "Ich — Ich bin nicht lesbisch", murmelte sie, eher zu sich selbst als zu mir.
    
    Puuh. "Also war es eine Frau", stellte ich fest. "Sollte ich sie kennen? Sollen wir sie auf einen flotten Dreier einladen."
    
    Melanie boxte mich am Arm. "Du Lustmolch!"
    
    "Ich bin nicht ...
    ... derjenige, der von anderen Frauen träumt."
    
    Sie richtete sich auf. Noch mehr Blätter rieselten aus ihrem Haar.
    
    "Wo hast du denn das ganze Grünzeug aufgesammelt?", fragte ich. "Hier liegt doch gar keines."
    
    Sie fuhr mit der Hand durch ihre Haare und starrte dann auf die Blätter. "Eva?" Sie sprach es Englisch aus.
    
    Ich runzelte die Stirn. "War sie denn hübsch?"
    
    "Sie war göttlich", murmelte Melanie. Dann blickte sie mich verwirrt an. "Das kann doch nicht sein." Sie hob die Hand. "Sie ist die Hüterin von Daraich."
    
    "Ja?"
    
    "Ich weiß nicht, was das heißt."
    
    "Meine paar Brocken Familiengälisch meinen, es heißt 'Eiche'."
    
    Ihr Blick glitt nach oben zum Blätterdach über uns.
    
    Meine Augen folgten unwillkürlich. Die Blätter bewegten sich, doch hier unten war es windstill.
    
    "Redest du etwa von einer Baumnymphe?", fragte ich. "Ich kenne die nur aus der griechischen Mythologie."
    
    "Keine Ahnung", sagte sie schulterzuckend. "Ich kenne mich weder mit der keltischen noch mit irgendeiner anderen aus."
    
    "Aber irgendwo musst du wohl davon gelesen haben, von dieser — Eva?"
    
    "Éabha. Éabha Ní Ceridwen."
    
    Ich runzelte die Stirn. "Ceridwen ist eine keltische Göttin. Die Herrin über Leben und Tod. Deine Eva nennt sich die Tochter von Ceridwen?"
    
    Sie zuckte die Schultern.
    
    "Hat denn der Traum oder was es auch war, direkt mit lesbischem Sex angefangen?"
    
    Sie legte den Kopf schief. "Nein", sagte sie. "Das hat er nicht."
    
    "Sondern?"
    
    Sie holte Luft, schien nach einer ...
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