Merlins Kinder 02: Sommerurlaub
Datum: 20.04.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
Autor: byPhiroEpsilon
... Realität gibt?"
Ich blickte nach oben. Der Himmel war strahlend blau, kein Wölkchen β und auch kein Kondensstreifen. Wir waren gerade mal zwanzig Kilometer vom Flughafen in Dublin entfernt.
"Heißt das β"
"β dass unser Urlaub fast vorbei ist. Unsere Maschine geht in fünf Stunden."
All unsere Campingausrüstung, die wir vor dem Kleinbus aufgebaut hatten, war schon säuberlich verstaut. Und seltsamerweise stand die Tankanzeige wieder auf voll.
Wir fuhren über die kleine Brücke, und mit einem Schlag veränderte sich die Welt. Irland mag ja die grüne Insel sein, doch es war ein himmelweiter Unterschied zwischen Éabhas Paradies und der realen Welt.
3
Melanie
"Wie cool ist das denn!", hörte ich eine Mädchenstimme. "Meine dritte Oma ist eine irische Göttin."
Ich schlug die Augen auf und blickte in das hochrote Gesicht meines Sohnes. Dann fielen mein Blick auf das grinsende Gesicht meiner neunjährigen Enkelin, von der ich zwei Stunden früher noch nicht einmal gewusst hatte, dass sie existierte.
Patrick hatte gegen zehn Uhr angerufen. "Hallo Mama. Tut mir leid, dass ich euch versetzt habe, aber mir ist etwas dazwischengekommen."
Hörte ich da ein Kichern? "Ist nicht schlimm? Kommst du zum Mittagessen."
"Wir kommen zum Mittagessen."
"Äh β" Patrick hatte in der letzten Zeit nicht viel Glück mit seinen Frauengeschichten gehabt.
"Nicht, was du denkst, Mama. Ich β Machen wir's kurz: Du bist Großmutter."
Ich griff hinter mich und ließ mich auf ...
... einen Stuhl fallen. "Wie β"
"Ziemlich kompliziert und ich will's nicht zweimal erzählen müssen."
"Wer β"
"Erinnerst du dich noch an Svenja?"
"Svenja?" Natürlich erinnerte ich mich an sie. Ein nettes, freundliches Mädchen, das mit Patrick in die Schule gegangen war. Sie kam aus einem sehr seltsamen Haus, in dem sie mit ihrer Mutter und deren zwei Schwestern wohnte. Die Frauen betrieben einen Bioladen und verkauften auch Heilkräuter und -Tränke.
Insgeheim nannten die Frauen in der Umgebung es "das Hexenhaus". Aber alle waren der Meinung, dass die Waren erste Qualität waren.
Svenja war Lehrerin am Gymnasium und sie hatte eine β "Moment mal. Ist Patrizia etwa deine Tochter?"
"Ich hab dirs doch gesagt, Papa. Deine Mutter ist clever."
Eine Mädchenstimme.
Ich schlug mir gegen die Stirn. Patrizia, die uneheliche Tochter von Svenja war meine Enkelin. Irgendwie β "Aber warum hast du nie etwas gesagt?"
"Ich weiß es auch erst seit gestern Abend."
"Aber warum β" Weder Frank noch ich hätten ein Problem damit gehabt.
"Wie gesagt, Mama: Kompliziert."
*
Als Frank aus seinem Sonntagsgottesdienst gekommen war, hatte er mich bei meinem zweiten Glas Wein gefunden. Hochgezogene Augenbrauen und schon platzte ich mit den Neuigkeiten heraus.
Während des Mittagessens sprachen wir nicht über die "komplizierten" Themen, sondern darüber, was die drei in der Zukunft vorhatten.
Hätte Patrizia kein so einnehmendes Wesen, wäre sie mir wohl sehr auf die Nerven ...