Tanja. Schuhe, Wasserspiele und dicke Eier. Teil 2
Datum: 24.04.2020,
Kategorien:
Hardcore,
Autor: aldebaran66
... nicht. Dass er sich allerdings an mich erinnerte, fand ich schon verwunderlich. Immerhin war es schon eine Zeit her und wir hatten eigentlich niemals wirklich miteinander gesprochen. Entweder konnte er sich Menschen und Namen gut merken, oder ich war aus einem anderen Grund in seinem Gehirn verankert. Warum auch immer. Auf der anderen Seite hatte ich ihn ja auch nicht vergessen, wenn auch sicher aus anderen Gründen.
Bei seiner Antwort hatte ich allerdings nicht den Eindruck, als wenn er sich mit mir weiter unterhalten wollte. Da ich aber nicht nur so am Tisch rumsitzen wollte, konnte ich es mir nicht verkneifen die zwei Sätze zu sagen, die man immer in dieser Situation verwendet: „Wir haben uns ja schon ewig nicht mehr gesehen. Was machst du denn jetzt so?“
Konrad schien nicht wirklich von der sich anbahnenden Konversation begeistert zu sein. Daher fiel seine Antwort auch recht einfach aus: „Och, dies und das, nichts Besonderes.“ Doch dann machte er einen Fehler, den er sicher schon in dem Moment bereute, als er es sagte. Zu seinem Satz fehlte nämlich noch der zweite dazu passende: „Und du?“
Für eine Frau wie mich genau das Startsignal, um einen längeren Monolog zu starten. Gut, ich fing nicht bei Adam und Eva an, aber weit davon weg war es nicht.
Das gab Konrad den Rest. Es wäre unhöflich gewesen sich jetzt wieder seinem Tablet zu widmen, denn das hätte vollkommenes Desinteresse bedeutet. Also machte er das Gerät aus und sah mich jetzt richtig an, wobei ich ...
... mir nicht sicher war, ob er mir zuhörte oder es nur geheucheltes Interesse war. Bei ihm hätte es genauso sein können, dass er während ich sprach, gerade über die Weltformel nachdachte. Egal wie es war, zumindest war er ein guter Zuhörer und unterbrach einen nicht. Ein unheimlicher Pluspunkt für ihn, den ich gleich auf seiner Guthabenseite verbuchte.
Dann kam endlich mein Kaffee, und wenn ich einen Schluck nahm, um meine Stimme wieder zu befeuchten, meinte ich ihn manchmal aufatmen zu hören. Vielleicht genoss er die wenigen Augenblicke, in denen meine Stimme nicht an sein Trommelfell drang.
Als ich ihm meine halbe Lebensgeschichte erzählt hatte, hörte ich dann doch damit auf. Er sah zwar nicht gelangweilt aus, aber sein Gesichtsausdruck zeigte leichte Ermüdungserscheinungen. Doch noch wollte ich ihn nicht gehen lassen. Hatte ich mir doch gerade einen zweiten Kaffee bestellt und zur Untermalung des Ganzen noch eine Cola für ihn mit.
„Und wie ist es nun bei dir. Warst doch immer unser Physiker und Bastler. Was machst du jetzt so?“, versuchte ich es erneut.
„Aus Physik ist nichts wirklich geworden. Ich hatte damit angefangen es zu studieren, aber das war dann doch nicht, das was ich wollte. Bin dann in Richtung Maschinenbau gegangen und habe meinen Ingenieure gemacht. Ich hätte es schlechter treffen können. Guter Job, genug Geld, meine Ruhe und kann mich austoben, was das betrifft. Was will ich mehr. Außerdem stehen mir sehr viele Werkzeuge zur Verfügung, die ich auch ...