1. Tanja. Schuhe, Wasserspiele und dicke Eier. Teil 2


    Datum: 24.04.2020, Kategorien: Hardcore, Autor: aldebaran66

    ... privat gut nutzen kann. Von daher kann ich jetzt im großen Stil etwas entwerfen, oder basteln, wie du es nennst.“
    
    Wow, diese wenigen Sätze waren mehr, als wir in der gesamten Zeit auf der Schule gewechselt hatten. Dabei kam er mir interessanter vor, als ich gedacht hätte. Es war so ein inneres Gefühl, das ich nicht beschreiben könnte. Da mich zuvor noch niemals mit ihm unterhalten hatte, hatte ich es auch nicht spüren können. Doch es war da und machte mich irgendwie neugierig auf ihn.
    
    „Sag mal!“, fing ich wieder an: „Wenn du mit so etwas zu tun hast, kannst du doch sicher auch schweißen oder so?“
    
    „Was heißt, oder so?“, meinte er nur trocken zurück.
    
    „Ich habe in der Küche kleines Problem. Ich habe mir vor über zwei Jahren einen Tisch gekauft, der aus Stahl hergestellt ist. Auf der einen Seite ist die Verstrebung gebrochen, auf der ein Teil der Tischplatte liegt. Die Garantie ist leider schon abgelaufen und der Tisch ist zu schwer um ihn irgendwo hinzubringen. Würde es dir ausmachen dir das Mal anzusehen, ob man das reparieren kann? Ich kennen sonst niemanden der so etwas könnte!“
    
    Was ich dort erzählte war wirklich so. Den Tisch hatte ich inzwischen so an die Wand gestellt, dass man die schadhafte Stelle nicht sehen konnte, doch das konnte nicht ewig so bleiben. Es würde eine Möglichkeit sein Konrad näher kennenzulernen. Etwas in mir sagte, dass es gut für mich wäre.
    
    Ob Konrad das ebenso sah, kann ich nicht sagen. Vielleicht war es eine Art Helfersyndrom bei ...
    ... ihm oder er konnte eine Bitte nicht abschlagen. Jedenfalls sah er wenig begeistert aus, als er mich fragte: „Edelstahl?“
    
    Ich zuckte mit der Schulter.
    
    „Rostet es?“, kam eine weitere eher gelangweilte Frage.
    
    „Soweit ich weiß nicht. Ist nur ziemlich schwer!“
    
    „Nur die Platte oder auch das Gestell? Nicht dass das Gestell aus Alu ist. Dann muss ich was anderes mitbringen!“
    
    Ich schüttelte den Kopf, denn das Gestell war wirklich nicht leicht gewesen. So ein Designerstück halt, wovon es nur wenige gab. Leider anscheinend auch nicht sonderlich gut verarbeitet wurden.
    
    „Hmmm, also gut. Wann hast du Zeit? Dann schaue ich es mir mal an!“
    
    Wir vereinbarten für das Wochenende einen Termin und freute mich schon jetzt auf unsere zweite Begegnung. Dann stand ich auf und schleppte meine Sachen nach Hause, wobei ich mich fast hätte ohrfeigen können, denn ich hatte ihm meine Adresse gegeben, aber seine nicht angefordert. Wenn er nun nicht kam, dann würde ich ihn wohl die nächsten fünf oder zehn Jahre nicht mehr wiedersehen. Das wäre dann schade. Auf der anderen Seite konnte ich mir das bei Konrad nicht vorstellen. So ein Mensch wie er, hielt sich normalerweise an das, was er sagte. Dafür war er fiel zu sehr ein Nerd. Auf ihn war sicher Verlass.
    
    Als das Wochenende endlich da war, war ich innerlich aufgewühlt. Warum konnte ich nicht sagen. Dabei wusste ich nicht einmal, was ich mir von all dem versprach. Sicher war es ein nützlicher Nebeneffekt, wenn mein Tisch repariert wurde. ...
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