1. Thao 17


    Datum: 03.05.2020, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... seine Hand unter seinen Kopf und blieb regungslos liegen.
    
    „Ich will nicht nur die Muschi sein, die dich auf andere Gedanken bringt, Karl. Kapierste das?"
    
    Sie konnte nicht aufhören. Er hob seinen Kopf und drehte ihn ein Stück in ihre Richtung.
    
    „Scheiße, du hast recht. Ich sollte nicht hier sein. Keine Ahnung, was dir ins Hirn geschissen hat."
    
    Thao war erstaunt und verblüfft. Die Härte des letzten Satzes war nicht seine Art gewesen. Er kletterte über sie drüber, griff nach seinen Schuhen und ging, ohne sich noch einmal zu ihr umzusehen. Sie hörte, wie er die Tür hinter sich zuzog und dann aus der Wohnung trat. Es wurde wieder still. Sie horchte hinterher, bis sie die Gewissheit hatte, dass er nicht wiederkommen würde. Sie setzte sich auf und begriff sich selbst nicht. Was war das? Was hatte sie getan? Wollte sie, dass er ging? Hatte sie dabei an den nächsten Morgen gedacht? Sie staunte. Es war ihr nicht gut gegangen, aber Karl doch auch nicht? Wie ging es ihnen jetzt? Ihr Magen zog sich zusammen. Angefangen hatte alles mit diesem einen Gedanken.
    
    Das Punkermädchen konnte nicht mehr schlafen in dieser Nacht. Längstens galten ihre Gedanken nicht mehr Heinrich oder ihrem Vater. Einzig Karl blieb in ihrem Kopf, in einem engen Reigen mit ihrem schlechten Gewissen dabei tanzend. Es war fünf Uhr in der Früh, als sie zur Erkenntnis kam, dass das Einzige, was ihnen beiden wirklich gutgetan hätte an diesem Abend, ein wenig Liebe gewesen wäre.
    
    Sie hob ihr Handy und sah ...
    ... aufs Display. Sie hatte nicht erwartet, dass er ihr geschrieben hatte. Warum auch? Aus seiner Sicht hatte er nichts falsch gemacht. Thao legte es wieder beiseite. Und aus ihrer Sicht? Sie schüttelte den Kopf. Auch nicht.
    
    35. Scheißtag
    
    Auch Karl hatte kein Auge zugetan. Wie auch? Thaos Vorwurf hatte ihn wachgehalten. Sie hatte sich selbst zu einem Sexobjekt degradiert und er hatte nicht gewusst, wie er darauf auf rechte Weise reagieren konnte. Auf einmal war alles andere unwichtig geworden. Mathematik, seine Eltern, Simon .... Er war so unsagbar wütend auf Thao. Waren all die Wochen vorher eine Farce gewesen? Hatte sie denn nicht gespürt, wie viele Momente es zwischen ihnen gegeben hatte, wo Sex keine Rolle gespielt hatte? Wo sie sich auf eine Weise geliebt hatten, die nichts mit ihren Genitalien zu tun gehabt hatte?
    
    „Karl, du musst in die Schule!"
    
    Harald steckte seinen Kopf durch die Tür und sah ins Zimmer seines Jungen. Es war nicht dessen Art, zu spät aufzustehen.
    
    „Ich bin gleich soweit."
    
    Sein Vater nickte.
    
    „Ist alles in Ordnung?"
    
    Der Junge saß im Bett und starrte vor sich hin.
    
    „Thao hat mir vorgeworfen, dass ich gestern nur zu ihr gegangen bin, um mit ihr zu schlafen."
    
    Die Tür öffnete sich und sein Vater kam herein.
    
    „Es geht ihr nicht gut, Karl. Sie wird sich wieder beruhigen."
    
    Karl war nicht traurig, sondern wütend.
    
    „Scheiße, als ob ich nicht damit gerechnet hätte, dass sie nicht in Stimmung ist. Ich wollte einfach bei ihr sein, weißt ...
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