Thao 17
Datum: 03.05.2020,
Kategorien:
BDSM
Autor: bySena78
... du? Nicht mehr."
Er schüttelte ungläubig seinen Kopf und sah seinen Vater an.
„Ich bin doch kein Arschloch, Papa, oder?"
Harald legte seinem Sohn die Hand auf die Schulter.
„Weißt du, Junge ... Frauen haben andere Taktiken, mit seelischem Leid umzugehen, als wir Männer. Gib ihr Zeit! Sie hat einen Teil von ihrer Last auf dich abgewälzt, ohne es bewusst zu wollen. Vielleicht war es die einzige Möglichkeit für sie, vom eigentlichen Grund ihres Schmerzes abzulenken. Sie liebt dich, Karl. Daran musst du glauben und festhalten!"
Der Junge sah seinem Vater ins Gesicht.
„Geht es dir oft bei Mama so?"
Der hagere Mann nickte.
„Ja! Und umgekehrt sicher auch."
Karl atmete aus.
„Soll ich mich bei ihr melden?"
Harald wusste nicht recht, was er seinem Sohn raten sollte.
„Gib ihr vielleicht etwas Zeit, mit sich selbst klarzukommen! Rührt sie sich bis morgen nicht, geh auf sie zu!"
36. Blau
Karl zog die Haustür hinter sich ins Schloss. Ihn fröstelte. Er fühlte sich müde und ausgelaugt. Für ihn die denkbar schlechtesten Voraussetzungen für seinen Test. Immer wieder kreisten seine Gedanken um seine Freundin. Er fühlte sich nach wie vor ungerecht von ihr behandelt. Vor allem, weil sie es doch war, die ihn mit SM konfrontiert und dabei von ihm Verständnis und Offenheit verlangte hatte. Er selbst hatte gar nichts von ihr eingefordert, nur hatte er nicht gelogen, als er ihr gestanden hatte, gern mit ihr schlafen zu wollen. Absurd, ausgerechnet wegen Sex ...
... zu streiten. Es war bisher das gewesen, was sie beide genullt und ihre Sorgen wenigstens für einen Moment außen vor gelassen hatte.
Er sah sich kurz um. Kein Simon, keine Thao. Sogar der Schulweg würde scheiße werden. Er dachte an das Wochenende. Die Feier, Heinrich, Amelie und jetzt Thao. Wie konnte so etwas sein? So viel auf einmal um ihn herum passieren?
Die erste Stunde war Latein. Vielleicht konnte er ja noch einmal Mathe durchgehen, wenn ihn Schamlippchen ließ. Er fühlte sich hundeelend, übermüdet und ausgezehrt. Ein paar Schulkameraden kreuzten seinen Weg und grüßten. Lustlos winkte er ihnen zurück. Sie kannten auf einmal sogar seinen Namen. Er näherte sich der Kreuzung, wo die geballte Menge der Schüler in Richtung Penne strömte. Hoffentlich hatte der Scheiß für ihn dieses Jahr noch ein Ende. Oh Mann. Er war ja schon fast so depressiv wie Simon.
Er wollte gerade die Straßenseite wechseln, da sah er ihren Schatten.
„Karl!"
Er blieb stehen und drehte sich langsam in ihre Richtung. Das Punkermädchen sah genauso aus, wie er sich fühlte. Auch sie schien müde und fertig zu sein.
„Wegen gestern ..., es tut mir leid. Ich war scheiße zu dir."
Er sah sie an und schloss die Augen.
„Egal! Lassen wir das bitte! Ich habe Schiss wegen dem Test."
Ihre braunen Augen sahen nachdenklich zu ihm auf.
„Komm!"
Er sah sie erstaunt an. Sie zog ihn in die entgegengesetzte Richtung.
„Wohin?"
Thao drehte sich nicht zu ihm um, hob ihr Skateboard auf und zog ...