1. Die Schule und die Rocker 16


    Datum: 16.05.2020, Kategorien: Hardcore, Autor: A-Beatrye

    ... haben eine glückliche Beziehung und drei bis vier Kinder. Ich habe ein Dienstmotorrad, eine Sekretärin, mit der ich von Zeit zu Zeit intim werde und eine Wohnung, in der du der erste Mann bist, wenn man die Handwerker weglässt. Wirklich, ich habe unheimlich viel erreicht.“
    
    Henry drehte sich um und sah, wie Julia mit den Händen vor dem Gesicht da stand. Er sah, wie unglücklich sie trotz diesem allen hier war.
    
    „Und du glaubst, dass es in der Schule besser ist?“
    
    „Ich könnte auch endlich mal was sinnvolles machen.“
    
    „Sie können dich gar nicht bezahlen.“
    
    „Ich würde am Anfang sogar kostenlos da anfangen. Ich habe einiges auf der hohen Kante liegen. Ich habe nur nie gewusst, was ich damit machen soll.“
    
    „Ein soziales Jahr“, versuchte Henry es mit Humor.
    
    „Ein neues soziales Leben wohl eher“, antwortete Julia.
    
    „Ich kann dich nicht umstimmen?“
    
    „Wenn rauskommt, was mein Boss getan hat, wird die Bank sowieso den Bach runter gehen. Dann werde ich gefragt werden, ob ich davon wusste und das kann ich jetzt nicht mehr mit nein beantworten. Da gehe ich doch lieber jetzt, bevor der Shitstorm über mich hereinbricht. Abgesehen davon habe ich Max schon zugesagt und die Wohnung gekündigt. Morgen packe ich meine Koffer und bin hier weg. Ich habe ein Lehrerzimmer in der Schule angeboten bekommen.“
    
    Henry sah sie groß an.
    
    „Also war es keine Frage an mich, was ich davon halte. Du wolltest mich nur in Kenntnis setzen?“
    
    „Ja und ich wollte dir was zeigen“, Julia begann ...
    ... sich vor ihrem Vater auszuziehen.
    
    „Was tust du da? Hör auf damit. Das ist falsch.“
    
    „Es wäre nur falsch, wenn etwas anderes passieren würde, als dass ich dir was zeige“, sagte Julia und schob ihren Slip so weit herunter, dass Henry das neue Tattoo sehen konnte.
    
    „Du hast dir meinen Phönix stechen lassen?“
    
    „Zu deinen Ehren, Vater. Und vielleicht verdiene ich mir irgendwann auch das andere Tattoo.“
    
    „Das der Schule?“
    
    „Ja.“
    
    „Das wirst du. Du hast das Herz auf dem richtigen Fleck.“
    
    In der Schule waren alle in heller Aufregung. Natascha war verschwunden. Sie war nicht alleine weg, auch der Mann aus der Zelle war weg und eines der Autos der Zuhälter, die sie vor ein paar Monaten eingesammelt hatten. Johannes lief mit besorgter Mine in der Eingangshalle der Schule hin und her. Seit dem er mit Natascha fest in die Schule gezogen war und in drei der alten Herrenzimmer lebte, war er zum stillen Opa der Schule geworden. Um so mehr färbte nun seine unruhige Sorge auf alle ab.
    
    „Johannes, sie wird wieder auftauchen“, sagte Lea-Marie. „Sie suchen alle nach ihr.“
    
    „Ich habe Angst, dass sie was dummes macht.“
    
    „Denk doch mal nach, wo sie sein könnte?“
    
    „Ich weiß es einfach nicht“, Johannes lief weiter im Flur hin und her.
    
    „Steht eigentlich der Laden noch, wo du sie damals gefunden hast?“, fragte in dem Moment Ines, die auch mit einem Telefon in der Hand rein kam.
    
    „Ja. Er wird noch immer von meinem alten Club betrieben.“ Er machte ein entsetztes Gesicht. „Oh ...
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