1. Der Seelentrinker Teil 7 von 7


    Datum: 13.03.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: byNimmermehr

    Verbrannte Seelen
    
    Schatten
    
    Senol hatte Mühe an dem Audi dran zu bleiben und er schaffte es gerade so, nicht in den Auffahrunfall verwickelt zu werden.
    
    „Was machen diese Idioten denn?! Das kann nicht funktionieren. Die Polizei zu rammen und abzuhauen?!
    
    Ömür war völlig aufgebracht.
    
    „Sie sind selbst schuld. Bei dem was alles auf dem Spiel steht, sollte man wesentlich vorsichtiger agieren. Bei dem Fahrstil ... War doch fast klar, dass die über kurz oder lang auffallen werden. Sie sind wie Kinder ... trotzige und zornige Kinder."
    
    „Du hast Recht, Senol."
    
    „Vielleicht ganz gut sie jetzt auszuschalten, bevor sie wirklichen Ärger verursachen können und unsere Pläne durchkreuzen.
    
    Wir brauchen andere Leader. Mehr solche mit Köpfchen. Keine Hamids! Keine Adems!
    
    Die taugen allenfalls als Schläger."
    
    „Aber die mit Köpfchen sind schwerer zu finden... zumindest diejenigen, die sich beeinflussen lassen."
    
    Ömür sprach offen mit Senol.
    
    Senol war kampferfahren, ehemaliger Kommandant zweier Milizgruppen und kannte deswegen beide Seiten: Das „schmutzige Handwerk", wie auch die Herausforderung zu Führen und zu Planen.
    
    Der Audi verließ nicht die Autobahn, um nach Bonames abzubiegen. Er fuhr weiter mit hohem Tempo in Richtung Bad Homburg.
    
    Wahrscheinlich spekulierte Caplan darauf, die Polizei im Berufsverkehr rund um Frankfurt und den unzähligen kurz aufeinanderfolgenden sich kreuzenden Bundesstraßen und Autobahnen abzuschütteln.
    
    „Er macht einen Fehler. Er ...
    ... hätte hier in Bonames rausfahren sollen. Jetzt kommt er gleich in den Rückstau vom Bad Homburger Dreieck."
    
    „Denke ich auch. Aber vielleicht will er ja auch bei Bad Homburg runter und sich irgendwo in den Wäldern rund um den Feldberg verstecken?"
    
    „Wäre auch eine gute Idee."
    
    „Dahinten kommt die Polizei. Ziemlich schnell."
    
    Senol wechselte die Spur, um den Polizeiwagen vorbeizulassen.
    
    „Der hat schon gut aufgeholt. Jetzt kann er direkt Caplan sehen!
    
    Da kommt auch schon der Rückstau!"
    
    Caplan wechselte auf den Standstreifen.
    
    Polizeiwagen folgte ihm direkt.
    
    „Ömür?
    
    Ich bleib jetzt nicht mehr dran. Wir haben den Sender. Wir finden sie."
    
    „Wenn die Polizei sie nicht schon vorher findet ..."
    
    „Wo wohnt diese Verkäuferin?"
    
    „In der gleichen Straße wie Hamids Eltern. Merzig war ihr Nachname."
    
    „Schau mal ob Du eine Adresse im Netz finden kannst. Während die sich gegenseitig jagen, sichern wir uns das Geld."
    
    „Wenn wir sie verlieren. Aber ich möchte ihnen wenn möglich weiter folgen -- unauffällig. Sie wissen zu viel und könnten auspacken."
    
    Ömür wusste, dass der Ring jetzt wichtiger war als das Geld. Das wollte er Senol so aber nicht sagen. Mit dem Ring konnte er jederzeit sehr leicht wieder an Geld kommen ... an wesentlich mehr Geld, als „nur" an drei Millionen.
    
    Das mit dem „Auspacken" war ein guter Schachzug; ein Argument, welches bei Senol in jedem Fall zog. Sie hatten sehr viel Zeit und Mühe investiert, um ihr Netzwerk hier aufzubauen. Das jetzt ...
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