1. Der Seelentrinker Teil 7 von 7


    Datum: 13.03.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: byNimmermehr

    ... leichtfertig zu riskieren, wäre wirklich sehr dumm gewesen.
    
    Senol reduzierte kopfschüttelnd das Tempo. Das Stauende war erreicht.
    
    Caplans Audi und der Polizeiwagen kamen außer Sicht.
    
    Plötzlich schoss in einigen hundert Metern Entfernung eine Rauchsäule gen Himmel.
    
    Nur mühsam unterdrückte Senol einen Fluch:
    
    „Wir müssen dahin. So schnell wie möglich!"
    
    „Fahr auf die Standspur. Wenn jemand fragt, vergiss nicht, ich bin nicht nur Ulama, ich bin auch Arzt."
    
    Catch me, if you can
    
    Das eben war mehr als seltsam.
    
    Klar fuhr er schnell und drängelte auch ein bisschen -- eigentlich so wie immer. Aber mit dieser Polizeistreife hatte er nicht gerechnet.
    
    Anzuhalten und die Kontrolle über sich ergehen lassen, war keine wirkliche Option. Nicht nur Caplan rechnete damit, dass man jetzt nach ihnen suchen würde.
    
    Selbst wenn die Bullen nicht genug hätten, um sie einzubuchten, würden Kontrolle und das unausweichliche Verhör das gesamte Zeitmanagement in Frage stellen.
    
    „Ich wünsche mir, dass dieser Polizeiwagen einen Unfall hat."
    
    Kaum hatte Hamid seinen Wunsch ausgesprochen, sackte er auch schon zusammen. Und ohne Caplans Zutun verselbstständigte sich der Audi und rammte die Zivilstreife von der Straße.
    
    Caplan konnte direkt im Rückspiegel sehen, dass sich eine Reihe kleinerer Auffahrunfälle hinter ihnen ereignete.
    
    „Perfekt Caplan!
    
    Du bist ein Tier!
    
    Keiner kann uns jetzt mehr folgen.
    
    Eh. Was ist mit Hamid?"
    
    „Ich glaub ohnmächtig, Tiger. Der ...
    ... Ring! Versuch ihn mal aufzuwecken."
    
    „Mach ich. Wohin jetzt?"
    
    „Erst mal Bullen irgendwo abhängen. Ich fahr zum Feldberg. Da kenn ich mich aus, mit den Waldwegen. Die kriegen uns nicht!
    
    Wir klauen auf den Käffern einen Wagen, fahren zu der Bitch, greifen die Kohle ab, killen sie dann zum Krüppel ins Krankenhaus und wie besprochen zum Schluss die Kleine."
    
    „Klingt super."
    
    Caplan versuchte zunächst im Zick Zack überholend möglichst schnell voranzukommen, doch er wusste irgendwann wäre der Rückstau des einsetzenden Berufsverkehrs erreicht.
    
    Er hoffte, dass der erst hinter Bad Homburg einsetzen würde.
    
    „Eh Hamid! Aufwachen ... Alda?!"
    
    Tiger schüttelte Hamid von hinten an der Schulter. Der quittierte das Ganze mit einem ächzenden Stöhnen. Langsam kam wieder Bewegung in ihn.
    
    „Hamid? Alda?!?"
    
    „Stauende -- Scheiße!
    
    Fuck!
    
    Noch eine Bullenschleuder!
    
    Fuck! Fuck!!
    
    Nicht erschrecken -- ich ziehe auf den Standstreifen rüber. Da bin ich schneller."
    
    Caplan wirkte zunehmend nervöser.
    
    „Hamid!
    
    Tu was!!!
    
    Wünsch Dir was.
    
    So wie eben!"
    
    „Wünsch mir, dass die Bullen einen Unfall haben."
    
    Hamids Stimme war schwach. Direkt sackte er wieder zusammen.
    
    Caplan drehte sich um. Der Polizeiwagen brach nach rechts aus, durchbrach die Leitplanke und fuhr direkt in den Waldrand.
    
    „Jepp!"
    
    „Caplan!
    
    Pass auf.
    
    Vorn!!!"
    
    „Sch...!"
    
    Vor dem Audi tauchte ein liegengebliebenes Pannenfahrzeug auf. Es war zu spät, zu bremsen. Links war keine ...
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