Das zweite Leben der Inge 17
Datum: 01.07.2020,
Kategorien:
BDSM
Autor: bynpatek
Sandra saß an der Kasse und langweilte sich, denn für einen Freitagnachmittag war es ungewöhnlich ruhig. Die letzte Kundin hatte vor zehn Minuten den Laden verlassen. Doch es war erst 17 Uhr. Sandra blickte in den gewölbten Spiegel über dem Gemüse. Als kleine weiße Flecken bewegten sich Manfred und Inge bei der Getreidemühle. Sie sprachen leise und das Brummen der Kühlung überdeckte ihr Gespräch. Sandra konnte sich denken, worum es ging. Die Mühle musste täglich gründlich gereinigt werden. Vor einer Woche hatte Manfred Inge diese Aufgabe zugeteilt.
Eigentlich mochte Sandra die Gesellschaft ihrer Kollegin. Aber Inge war wirklich eine Schlampe. Vorgestern und gestern hatte Sandra sie daran erinnert, sich um die Mühle zu kümmern. Nach fünf Minuten war Inge fertig. Das konnte nichts werden.
Sandra sah, wie sich die weißen Kittel stritten. Offenbar tuschelten sie. An der Fußgängerampel vor der Tür fuhr ein 30-Tonner an. Der eine Kittel hatte den anderen geboxt. Sandra wühlte in ihrem Kittel nach der Brille. Als sie wieder aufblickte und nach dem Spiegel suchte, klirrten Gläser. Ein gefülltes Glas kollerte einen Moment und zerplatze dann auf dem Boden. Der eine Kittel -- Inge -- hielt sich wie ein Häufchen Elend am Regal fest, den Kopf geduckt. Manfred musste sie geschubst oder geschlagen haben.
Augenblicklich traten Sandra die Tränen in die Augen. Inge war eine Schlampe, aber das hatte sie nicht verdient. Sie raffte sich auf und verließ ihre Kassenbox. Da brummte der ...
... Türantrieb, der Straßenlärm wurde stärker und eine Kundin trat ein. Sandra schluckte schwer und wischte sich mit dem Zeigefinger unter der Brille die Tränen ab. Dann brach sie ihren Angriff ab und zog sich hinter die Kasse zurück.
Dieses Arschloch, fluchte sie in sich hinein und schlug mit der Faust auf den Tresen, sodass sich die Kundin erschrocken umdrehte.
Fünf Minuten später war die Kundin gegangen. Sandra machte in ihren Sandalen einen weiten Schritt über die Lache aus Essig, Gürkchen und Glasscherben, die sich entlang der Bodenfliesen ausbreitete. Einen Moment zögerte sie vor der verspiegelten Tür des Büros, in das Manfred seine Aushilfe abgeführt hatte. Sie nahm ihren Mut zusammen und schob die Tür auf.
Im Büro war es gewohnt düster und mäuschenstill. Das fahle Licht der Monitore beleuchtete die beiden Gestalten von unten herauf. Inge lehnte seitlich neben den Monitoren rückwärts an der Schreibtischkante. Ihre Hände hatte sie auf den Rücken gelegt und hielt sich an der Kante fest, als wolle sie sagen: Ich fasse auch bestimmt nichts an. Ihr Blick war emotionslos und starr in die dunkle Zimmerecke gerichtet. Von der eintretenden Sandra schien sie keine Notiz zu nehmen.
Gegenüber stand Manfred, nur schemenhaft im Dunkel erkennbar. Er blickte auf den linken Monitor, auf dem er Sandra längst kommen sah. Für ihn war Sandra noch immer die schwarzweiße Gestalt auf der Mattscheibe, nicht die Person, die sich leibhaftig zur Tür hereindrängte.
Sandra zitterte. Sie ...