1. Das zweite Leben der Inge 17


    Datum: 01.07.2020, Kategorien: BDSM Autor: bynpatek

    ... suchte nach einem Gegner, um ihre Gefühle loszuwerden. Aber niemand sah sie an.
    
    „Manfred, das ist nicht fair", platzte es aus ihr heraus.
    
    Der Angesprochene würdigte sie keines Blickes. Sie wandte sich hilfesuchend an Inge.
    
    „Du kannst ihr doch nicht einfach eine scheuern."
    
    Es dauerte Minuten, bis ihr klar wurde, was der starre Blick von Inge bedeutete. Inge war nicht da. Sie hatte sich in-Space-gebeamt. Das war Manfreds Situation, sollte er das regeln.
    
    „Verdammt Manfred", wandte sich Sandra wieder an ihren Chef. „Ich mein, ich find das einfach nicht fair. Ich mein, ich versteh ja, ich mein sie sollte besser arbeiten, aber das ist echt nicht fair, wie du mit uns umgehst. Du bist immer so ..." Ihre Stimme erstickte in Tränen.
    
    Einen Moment war Ruhe.
    
    „Du verstehst das nicht." Kühl kamen seine Worte.
    
    Sandra blickte auf, um sich einen Reim auf das Gehörte zu machen.
    
    „Halt dich da raus."
    
    Sandra schaute wie ein Fragezeichen. Dann flog eine Hand durch die Luft und Inge hatte eine schallende Ohrfeige sitzen. Ihre linke Gesichtshälfte färbte sich rot, aber sie verzog keine Miene. Ihre Hände klammerten sich an die Tischkante und der Blick blieb starr in die Ecke zwischen die beiden anderen gerichtet. Dann kam automatisch ein Knicks als Dank für die Bestrafung, wie sie es bei der Gnädigen gelernt hatte.
    
    Sandra stand der Mund offen. Ihre Tränen waren versiegt. Einen Moment stand sie so da, dann tastete sie rückwärts nach dem Türgriff und trat die Flucht an. ...
    ... Noch eine halbe Stunde später kassierte sie wie in Trance die Kunden ab.
    
    * * *
    
    Das ganze Wochenende nagte das Gewissen an Sandra. Sie überlegte, wie sie ihrer Kollegin zu ihrem Recht verhelfen konnte. Dieser arrogante Arsch durfte mit der Nummer nicht davonkommen. Sie war entschlossen, Inge zu helfen. Gemeinsam würden sie sich gegen den Chef wehren. Sandra legte sich eine Rede zurecht, mit der sie Inge wachrütteln wollte. Immer wieder wiederholte sie die gleichen Sätze, mit denen sie zur Revolution aufrief.
    
    Der Montag eignete sich kaum für einen Vorstoß. Inge kam erst am Mittag, eine Stunde nach Sandras Schicht.
    
    Am Dienstag schlich sich Sandra an, als Inge gerade dabei war, Marmeladengläser einzuräumen.
    
    „Kommst du mit, was essen?"
    
    Inge sah sie verständnislos an.
    
    „In der Mittagspause. Ich geh rüber in die Bäckerei."
    
    „Ach nein." Inge schüttelte den Kopf und wandte sich wieder den Gläsern zu.
    
    „Bitte", bohrte Sandra, „ich wollte mit dir reden."
    
    Inge schwante, woher der Wind weht. „Nein du, wirklich, ich will nicht."
    
    „Komm, bitte. Ich möchte nur mal einen Kaffee mit dir trinken."
    
    „Ich kann nicht. Ich hab auch nicht genug Geld dabei."
    
    „Kein Geld?"
    
    „Nee, es geht nicht."
    
    „Ich lade dich ein. Ich möchte dich doch nur begrüßen, als meine neue Kollegin." Sandra trat hinter die kniende Aushilfe und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Komm!" Sandra drückte die Schulter ihrer Kollegin. Dieser Berührung, dem körperlichen Drängen vermochte Inge ...
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