1. Angestrahlt


    Datum: 16.07.2020, Kategorien: Medien, Autor: AlexM

    ... presste ich heraus.
    
    „O.K. zugegeben, ich hab nicht deine Modell Figur, aber ich würde den Spaß mitmachen.“ Entgegnete Sandra. „Es gibt da nur ein Problem,…..wer schminkt mich?“
    
    So langsam sah ich alle meine Felle wegschwimmen. Ich sah mich schon nackt im Schaufenster eines Kaufhauses in der Berliner Innenstadt stehen. Begafft von Tausenden von Augenpaaren.
    
    „Nun ja, dann macht es Karo halt solo, dann hat sie auch Christian ganz für sich alleine.“ Beschloss Tina.
    
    Mir war schlecht. Ich wollte nicht. Ich wollte ganz und gar nicht. Warum sagte ich nicht einfach nein, ich mache das nicht. Was hätte das zwischen uns dreien geändert? Ich hatte plötzlich Steine im Bauch. Ich konnte nichts essen. Innerlich zitterte ich und doch merkte ich, dass mich irgend etwas, ganz tief in meinem Hirn, so kräftig mit Adrenalin versorgte, dass ich das Gefühl bekam es kaum abwarten zu können.
    
    An diesem Abend zog ich nicht mit den beiden um die Häuser. Ich gab ein Unwohlsein vor und fuhr nach Hause. Wir verabredeten uns für den Morgigen Nachmittag im Café Haus.
    
    In dieser Nacht machte ich kein Auge zu. Im Halbschlaf war ich immer als nackte Schaufensterpuppe unterwegs. Mal stand ich im Schaufenster, mal mitten im Kaufhaus, mal in der Abstellkammer und mal wurde ich die Rolltreppen hinauf gefahren.
    
    Am Sonntagmorgen saß ich schon um 8:00 Uhr mit einer Tasse Kaffee auf dem Sofa und schaute auf die regennassen Dächer von Charlottenburg. Ich war kaum noch in der Lage einen ...
    ... klaren Gedanken zu fassen. Karo die nackte Schaufensterpuppe! Mein Gott, auf was hatte ich mich da eingelassen. Ich musste es beenden. Heute noch, bevor es außer Kontrolle gerät.
    
    Lustlos ging ich unter die Dusche. Ich versuchte an etwas anderes zu denken aber es fiel mir schwer. Nach dem Duschen stand ich nackt vor dem großen Spiegel in der Diele und erwischte mich dabei, wie ich die Posen einer Schaufensterpuppe einnahm. Ich wühlte in meinem Schuhschrank und kramte ein paar rote High Heels hervor. – Hör auf mit dem Quatsch! – Nackte Karo mit High Heels, das hatte was, keine Frage! Ich drehte mich und verharrte in Positionen. – Was soll der Blödsinn? Schluss jetzt – Tina hatte recht, meine Schamhaare störten. Schaufensterpuppen hatten keine Schamhaare. Ich ging ins Bad und sogleich ans Werk. Rasierschaum, Klinge und……. – Was machst du hier eigentlich - ….fertig!
    
    Zum Spiegel,…..schon besser! Die Haare, zu lang, eindeutig zu lang! Ins Bad, hochstecken. Wo zum Teufel sind die dämlichen Haarklammern. – Drehst du jetzt total durch? – Frisur hochgesteckt. …Zum Spiegel, Position eingenommen. Perfekt!
    
    Ich drehte mich und war mit dem, was ich sah zufrieden. Karo die Schaufensterpuppe.
    
    Das Summen der Türklingel riss mich aus meinen Phantasien. Ich ging zur Tür und spannte durch den Spion. Tina!
    
    Ich öffnete – unüberlegt. Ich war in meinem Schaufensterpuppenoutfit. Ich zuckte noch zusammen, aber es war zu spät.
    
    „Wow!“ entfuhr es Tina. „Genau so hatte ich es mir ...
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