1. Thao II - Teil 15


    Datum: 21.07.2020, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... verdrängt hatte, Schreie, Kreischen, Brüllen und Flehen ihrer früheren Kunden glaubte sie, auf einmal wieder hören zu können. Sie hatte Menschen an ihre Grenzen getrieben, teilweise auch weit darüber hinaus und der freie Wille ihrer Kunden, war zu einer Grauzone verkommen, die keiner mehr zu hinterfragen in der Lage gewesen war. Weder sie selbst, noch ihre „Gäste".
    
    Es musste dieses Mal anders laufen. Sie war bereit zu lernen. Weniger Intensität, weniger Besitzanspruch an den Sklaven, mehr Gewichtung auf die Dominanz, viel weniger Sadismus. Vor allem aber musste sie sich nach jeder Session noch selbst in die Augen sehen und sich selbst als Frau erkennen können.
    
    War sie selbst gespannt auf ihren Neuanfang? Im positiven Sinne? Auf ihren ersten Kunden? Auf die erste Session? Xena versuchte, in sich hinein zu fühlen, aber so sehr sie auch suchte, sie fand nur Spannung und einen undefinierbaren Druck, welcher auf ihr lastete. Keine besonders günstige Voraussetzung für ein Wiederbelebungsversuch ihres alten Berufs. Noch einmal dachte sie an den verstorbenen Kunden. Sie hatte sich um ihre Sklaven stets viele Gedanken gemacht, wollte ihnen nicht nur einen Termin, sondern eine regelrechte Parallelwelt bieten, die ihren Wünschen und Fantasien etwas Reales gab. Dabei hatte es für sie immer eine wichtige Rolle gespielt, dass sie möglichst schnell in diese Welt hinein fanden, nicht aber darüber, wie sie es vermochten sich wieder aus dieser zu lösen. Meißner war kein glücklicher ...
    ... Mensch gewesen, es würde viele Gründe gegeben haben, die für seinen Suizid eine Rolle gespielt hatten, aber Xena reichte es schon, dass sie ihm etwas genommen hatte, dass er so dringend in seinem Leben gebraucht hatte.
    
    Xena startete kurz entschlossen den Motor ihrer Limousine, fuhr auf die Straße hinaus und nahm das Geschäft Wills zum Ziel. Wenigstens ein paar Sachen wollte sie sich bei den Lederspezialisten und Sattler ansehen, bevor sie wieder nach Hause fuhr.
    
    Auf der Fahrt klingelte das Handy und das Bordsystem zeigte Gerds Nummer im Display der Mittelkonsole an. Xenas Stimmung wandelte sich sofort in Sorge, dabei galt ihr erster Gedanke Lisa.
    
    „Ist was passiert?"
    
    Gerd beruhigte sie.
    
    „Nein. Ich wollte nur fragen wie es dir geht und ob du was erreichen konntest. Schöne Grüße an die beiden, übrigens."
    
    „Ich bin schon wieder gefahren, Gerd."
    
    „Warum das denn so schnell? Du hast doch sonst so viel mit Agnes zu quatschen. Von Sabine mal ganz zu schweigen."
    
    Xena überlegte, ob sie ihm von Agnes Unmut und Sorge erzählen wollte. Nein. Dafür war das einfach nicht wichtig genug und würde vielleicht sein eigenes Verhältnis zu den beiden Freunden trüben.
    
    „Ich wollte mich einfach auf mein Vorhaben konzentrieren, Schatz. Agnes konnte das nachvollziehen und so haben wir alles weitere verschoben, bis sie uns in der nächsten Zeit besuchen kommen."
    
    „Super, ich bin gespannt, wie es unserem kleinen Ruppipuppi geht."
    
    Xena musste lachen.
    
    „Übertreib es nicht mit deinem ...
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