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Die Insel
Datum: 23.07.2020, Kategorien: Sonstige, Autor: Kastor Aldebaran
... etwas düsteres Aussehen. Zuerst war kein Leben zu entdecken. Nur die sich an der Küste brechenden Wellen rauschten den nur langsam ansteigenden Strand hoch, dabei rissen sie die schwarzen, kieselgroßen Steine immer wieder mit und rundeten sie dabei ab, zermalmten sie dann mit der Zeit. Ach hier war außer dem kreischen der Möwen und dem Rauschen der Wellen nichts weiter zu hören. Alles lag friedlich da und machte einen eher tristen Eindruck. Kein Baum gab Schatten, nur niedrige Büsche neigen sich landeinwärts. Sie beugten sich den vorherrschenden Windrichtungen und wuchsen schief und krumm. Dazwischen nur halbhohe Gräser und so gut wie kein Unterholz. Eher karg lag alles da und lud nicht gerade dazu ein, zu verweilen. Das änderte sich auch nicht, wenn man die ersten Schritte landeinwärts wagte. Allerdings war der Boden nur noch an den Stellen schwarz, an dem er nicht überwuchert wurde. Und diese Stellen waren nicht einfach irgendwelche Flecken, sondern schlängelten sich auf unnatürlich gerade weise durch das dichter werdende Dickicht. Es war von dornenbewehrten, nur hüfthohen Büschen durchsetzt, die von daraus hervorsprießenden hohen Gräsern überragt wurden. So konnte man etwa zweihundert Schritte weit gehen, während sich der immer wehende Küstenwind in dem Dickicht verfing und es vollkommen windstill wurde. Eine bedrückende Stille umgab einen, und wenn man weiter ging, bemerkte man wie die aufgehende Sonne die unbewegte Luft aufheizte. Nicht lange und es wurde ...
... fast unerträglich warm und man sehnte sich wieder an die See zurück, wo eine kühlende Briese den Schweiß von der Haut blies und einen abkühlte. Doch wenn man weiter ging, öffnete sich plötzlich die pflanzliche Wand und man traf auf offenes Gelände. Erst hier konnte man sehen, dass doch zumindest eine denkende Kreatur die Umwelt zu seinem Nutzen veränderte. Man traf auf hüfthohe Mauern, die den Boden in sechseckige Parzellen unterteilten. Bienenwabenförmig angeordnet waren sie aus unzähligen Steinen verschiedener Größe aufgeschichtet worden. Sie waren sicher schon sehr alt, denn sie waren teilweise von großen, fast weißen, fleckartigen Flechten überzogen, die sich vom schwarz der Steine deutlich abhoben. Nur ab und zu wurde das Muster unterbrochen, wenn anscheinend etwas ausgebessert worden war. Dies waren die ersten Lebenszeichen, die man zu Gesicht bekam. In den Sechsecken selber war auch zu erkennen, dass in die Natur eingegriffen worden war. Mannigfaltige Arten verschiedener Pflanzen wurden angebaut. Sowohl grüne Blätter waren zu erblicken unter denen sich langsam Knollen entwickelten, genauso wie Ähren verschiedener Kornsorten, die sich ohne Wind kein wenig bewegten. Doch auch hier war nichts von denen zu sehen, die dieses wabenförmige Muster angelegt hatten. Erst wenn man weiter ging, immer an den Feldern vorbei, konnte man nach einer Weile, am Ende des Weges einige runde Hütten entdecken, die sich kam von der Umgebung unterschieden. Sie waren sehr flach und aus ...