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Die Insel
Datum: 23.07.2020, Kategorien: Sonstige, Autor: Kastor Aldebaran
... dem Gestein der Umgebung gemacht worden. Nur die Dächer wurden aus den Gräsern fabriziert, die zwischen den Büschen wuchsen. Unmengen von ihnen mussten geschnitten und zu Garben gebündelt werden. Dann wurden sie mit anderen Gräsern kunstvoll zusammengeknotet, welches eine Art Flechtmuster ergab. Erst dieses Geflecht wurde dann als Dach genutzt, was aber in der Mitte ein Loch aufwies, aus dem bei einer Hütte ein feiner Rauchfaden aufstieg. Erste, wenn man näher herankam, wurde einem bewusst, dass die Hütten gar nicht rund waren, sondern sechseckig. Wabenförmig baute man Wand an Wand und erreichte dadurch eine große Struktur, die im Inneren wieder einen sechseckigen Innenhof freiließ. So standen mehrere dieser Gebilde relativ dicht beieinander und boten wenig Angriffsfläche gegen den hier wieder herrschenden Wind. Selbst ein heftiger Sturm würde den einzelnen Hütten nichts anhaben können, dazu stützte sich die Struktur viel zu gut gegenseitig. Nicht umsonst hatten Bienen die gleiche Bauweise seit Millionen Jahren perfektioniert. Vielleicht hatten es sich die Bewohner des Dorfes auch bei den Insekten abgeschaut. Auf der anderen Seite war es eine universelle Form, die jedem einfallen konnte. So gesehen eine Erfindung oder Entdeckung, die immer auf einen wartete und man sie nur erkennen musste. Außer dem aufsteigenden Rauch war aber auch hier nichts zu entdecken, was darauf deuten konnte, dass sich hier irgendjemand aufhielt. Dazu war es vollkommen still. Kein Laut ...
... drang einem an die Ohren, und keine Bewegung war zu entdecken, als wenn alles verlassen worden war. Plötzlich und ohne sofort erkennbaren Grund. Vielleicht waren die Einwohner nur vor den stärker werdenden Sonnenstrahlen geflüchtet und hielten sich alle in ihren Hütten auf oder waren gar an einen anderen Strand gegangen, um sich abzukühlen. Erst wenn man an der ersten Hütte vorbei ging, konnte man ab und zu vereinzelte Stimmen hören und zwischendurch ein vielstimmiges Gemurmel, was mal aufgeregt und dann wieder ruhig klang. Doch von diesem Platz aus war nichts zu verstehen. Erst wenn man sich weiter auf die Stimmen zubewegte, wurden sie deutlicher und man konnte einzelne Worte verstehen. Ein paar Schritte weiter, wenn man um eine Ecke bog, erhob sich ein kleiner Hügel, der künstlich wirkte. Er erhob sich vielleicht einen Meter höher als der Rest der Umgebung und bestand aus hunderten, sechseckigen Basaltsteinen, die man in gleicher Höhe aneinander gestellt hatte. Dann hatte man die Oberfläche poliert. Dabei konnte einem in den Sinn kommen, wie lange die Bewohner dafür gebraucht hatten. Den harten Basalt hier her zu schleppen und ihn dann auch noch in beobachteter Weise weiter zu verarbeiten, musste Jahre gedauert haben. Musste eine Aufgabe gewesen sein, welches von großer Ausdauer geprägt war. Wie viel Schweiß musste geflossen sein, bis es so aussah, wie es sich jetzt präsentierte. Wenn man das Gebilde von oben betrachtete, wurde einem erst bewusst, dass sogar die ...