1. Geliebter Dämon 07: Partnertherapie


    Datum: 03.08.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byPhiroEpsilon

    07 Partnertherapie
    
    Dienstag
    
    Als ich am nächsten Morgen ins Büro kam, war Bob schon da und las in Jasmines Aussage. Er blickte hoch und musterte mich, als ich eintrat. "Das ist schon seltsam", sagte er statt einer Begrüßung.
    
    "Die Aussage?"
    
    "Die auch. Aber zuerst —" er stand auf und streckte mir die Hand entgegen. Ich ignorierte sie und umarmte ihn stattdessen. "Danke", murmelte er mir ins Ohr.
    
    Ich trennte mich von ihm. "Gern geschehen. Seid ihr euch wieder gut?"
    
    Er lachte auf. "So kann man auch sagen. Wir hatten so viel Sex wie schon lange nicht mehr. Wir haben so vielgeredet wie schon lange nicht mehr. Und wir hatten so viel Spaß—"
    
    "—wie schon lange nicht mehr", fiel ich ihm lachend ins Wort.
    
    "Nicht mehr seit Vickys Fehlgeburt", sagte er ernst. "Aber ich wollte auch noch etwas Anderes sagen. Ich weiß nur nicht, wie ich anfangen soll."
    
    Ich setzte mich auf meinen Platz und streckte die Beine von mir.
    
    "Siehst du", damit zeigte er auf meine nackten Unterschenkel. "Du hast dich verändert."
    
    Das schien sich zu wiederholen. "Du bist jetzt schon der zweite, der das sagt. Also, was hat Herr Hauptkommissar Dernbacher festgestellt?"
    
    "Du streitest es nicht ab?"
    
    "Nein, Herr Kommissar. Das wäre dumm. Ich werde aber nichts sagen, was mich selbst belastet."
    
    Er grinste. "Punkt eins: Du bist lockerer. Du hattest noch nie einen Rock zur Arbeit an."
    
    "Ich habe eine Hose zum Wechseln dabei, wenn wir in den Außendienst müssen." Ich hatte noch viel mehr ...
    ... Auswahl dabeiund keine Unterwäsche an, aber das sollte er selbst herauskriegen.
    
    "Punkt zwei: Dein Gesicht hat sich verändert. Es ist ... klassischer, eleganter. Und ich kenne keinen Schönheitschirurgen, der so etwas übers Wochenende macht."
    
    "Ich auch nicht."
    
    "Du trägst kein Make-up, aber das kleine Muttermal ist weg. Also, washast du damit gemacht."
    
    "Gar nichts!" Er öffnete den Mund um zu protestieren. Ich hob die Hand. "Ich habe nichts gemacht. Es passiert, und ich weiß nicht warum."
    
    "Du hast Vicky von zwei Männern erzählt."
    
    "Schon eine kleine Schlampe, deine Partnerin, was?"
    
    Er errötete, wusste sichtlich nicht, ob er darauf eingehen sollte, und entschloss sich dagegen. "Haben die etwas damit zu tun?"
    
    "Der erste, wahrscheinlich ja. Obwohl er behauptet, das wäre alles 'mein verspätetes Erwachsenwerden.' Ich vertraue ihm nicht so weit wie ich ihn werfen kann. Es kann doch kein Zufall sein, dass ich Sex mit ihm hatte, und kurz darauf die Veränderungen begonnen haben."
    
    "Veränderungen? Plural? Etwas, das ich nicht sehen kann?"
    
    Ich feixte ihn an. "Ich verweigere die Aussage."
    
    Er grinste zurück. "Ich werde dein Schweigen schon brechen, Angeklagte."
    
    Ich senkte meinen Kopf, blickte ihn von unten an und zwinkerte ihm zu. "Ich bitte darum, Herr Kommissar."
    
    Er schluckte. "Außerdem wurde mir von allerhöchster Stelle befohlen, dich für heute Abend zum Essen einzuladen."
    
    "Ich ..."
    
    "Erstens: wehe, du lehnst jetzt ab. Und zweitens: Ich weiß, dass ...
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