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Cuisine Internationale Episode 03
Datum: 28.08.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byarne54
... ich nur noch zustimmend nicken kann. Mir hat es, was eigentlich sonst nicht vorkommt, die Sprache verschlagen und ich kann sie nur noch fasziniert anstarren. "Papaaaa!" schimpft mich Eveline und tritt mich gegen das Schienbein. "Jetzt mach doch mal den Mund auf und sag auch was. Entschuldige, Vreni, so kenn ich ihn sonst gar nicht!" Vreni ließ ein dunkles Lachen erklingen und starrt mir unentwegt in die Augen. Und ich starre zurück. Es will keine Unterhaltung aufkommen. Eveline klopft mit ihren Knöcheln auf die Tischplatte. "Hey, was ist denn mit euch beiden los? Ihr starrt euch an wie zwei verliebte Teenager. Soll ich nach Hause fahren, störe ich?" Ich zucke zusammen und räuspere mich. "Entschuldige, Kind, ich wollte dich nicht links liegen lassen. Wird nicht mehr vorkommen. Was wolltest du sagen?" "Ach, Paps, sag nicht Kind zu mir. Ich bin Zwanzig!" "Sorry, aber alte Angewohnheiten gewöhnt man sich nicht so leicht ab." Es kommt doch eine Unterhaltung in Gang. Eveline erzählt von ihrem bevorstehenden Umzug, von der Arbeit in unserer Dorfbäckerei und Vreni und ich geben ein paar Anekdoten aus der Gastronomie zum Besten. Wir lachen viel und entdecken einige Gemeinsamkeiten. Und immer wieder und wieder schauen wir uns in die Augen. Eveline schüttelt nur den Kopf und spitze Bemerkungen, wie "muss Liebe schön sein", sind von ihr zu vernehmen. Es ist später geworden, als geplant war. Ich muss meine Tochter noch heimfahren und wir verabschieden uns von Vreni. Ein ...
... wunderschöner Abend neigt sich dem Ende zu. "Wie lange bleibst du noch im Allgäu", will Veronika von mir wissen. "Leider nur noch bis morgen Mittag", erwidere ich. "Am Donnerstag muss ich wieder im Geschäft stehen, aber das kennst du ja selbst. Aber wenn ich kurz auf einen Kaffee vorbeischauen darf, würde ich mich freuen. Es ist kein großer Umweg." Vreni legt ihre Hand auf meinen Arm und wieder ist es, als würde ich von einem Blitz getroffen. "Natürlich Armin, gerne, jederzeit. Du bist immer willkommen." Ein Bussi links, ein Bussi rechts und wir machen uns auf den Heimweg. Gott sei Dank habe ich in den Helmen keine Gegensprechanlage, denn nach Reden ist mir momentan nicht zumute. Ich denke nach und werde melancholisch. Bin ich eigentlich zufrieden mit meinem Leben. Meine Familie vermisse ich sehr; die Gemeinsamkeit und das vertraute Miteinander. Claudia ist da kein Ersatz, vielleicht wäre es Margareta, aber diesen Gedanken kann ich mir aus dem Kopf schlagen. * Zuhause angekommen, unterhalte ich mich noch lange mit Eveline. Ich möchte mehr über Veronika wissen und erfahre, dass auch sie geschieden ist, zwei Kinder hat und ihre Almwirtschaft von April bis Ende Oktober betreibt, da das Lokal im Winter durch die Lage in den Bergen nicht erreichbar ist. "Sag mal, Papa", fragt mich Eveline und sieht mich nachdenklich an, "was hältst du eigentlich von Vreni? So wie ihr beide euch angeschaut habt, hat es wahrscheinlich bei euch beiden gefunkt. Ich würde es euch ...