Nackt in der Folterkammer
Datum: 26.09.2020,
Kategorien:
CMNF
Autor: Anonym
... gekrümmt.“
Ich wollte gerade den Mund öffnen, als noch jemand hereinkam. Mir verschlug es die Sprache. Es war meine Herrin. Kurz schaute sie sich um. Dann, als sie mich erblickte, hob sie entsetzt die Hand vor den Mund.
„Herrjemine, du hast ja gar nichts an! Schämst du dich denn nicht?“
Ich schluckte den Kloß in meinem Hals herunter.
„Nein… Ja… Ich musste mich ausziehen, der Meister hat es gesagt.“
Sie schüttelte sich.
„Pfui, du solltest dich wirklich etwas schämen.“
Jetzt reichte es! Sie war es doch, die mich in diese schreckliche Lage gebracht hatte. Ja, ich trug keinen Faden Kleidung am Leibe, trotzdem besaß ich noch immer genug Stolz, um mich nicht einfach so schmähen zu lassen. Entrüstet sah ich ihr ins Gesicht.
„Nein, ich muss mich nicht schämen! Es ist üblich, dass man sich für die Tortur auszieht.“
Ungläubig schaute sie zum Richter.
Der verzog bedauernd den Mund.
„Eigentlich ist es üblich, dass die Delinquentin ein Marterhemd trägt. Wenn sie jedoch ihren guten Willen zeigen möchte, steht es ihr frei, sich ganz auszuziehen.“
Empört schüttelte meine Herrin den Kopf.
„Von wegen guter Wille. Ihr seid ein Wüstling.“
Schon fast hilfesuchend sah ich nach dem Meister.
„Bitte, sagt doch, dass Ihr mir befohlen habt, mich auszuziehen.“
Er zuckte mit der Schulter und schwieg.
Verzweifelt wendete ich mich an meine Herrin.
„Ihr müsst mir glauben, Gnädige Frau. Ja, ich habe mich freiwillig ausgezogen, aber nur, weil man es mir ...
... gesagt hat. Ich will doch alles richtig machen und zeigen, dass ich keine Diebin bin. Wenn Ihr wollt, könnt Ihr bleiben und zuschauen. Dann werdet Ihr ja sehen, dass ich nicht weiß, wo der Ring geblieben ist.“
Sie sah mir misstrauisch ins Gesicht.
„Zuschauen? Wobei?“
Ich seufzte.
„Ach, Ihr wisst doch… Dabei, wie ich gequält werde. Der Meister hat mir vorhin alles erklärt. Er will mich hauen und strecken.“
Ein unanständiges Grinsen zuckte über ihre Lippen.
„Ach was, nur strecken und hauen? Na ja, etwas Haue hättest du schon verdient. Heute wird leider nichts mehr daraus.“
Dann hielt sie mir ihre rechte Hand vor das Gesicht. Zwischen ihren Fingern erblickte ich den Ring.
„Den hat vorhin der Nachbarsjunge beim Klettern gefunden. In der Buche hinter dem Haus. Er wollte die Eier aus dem Krähennest holen. Du liederliches Ding hast den Ring nicht in die Schatulle getan, sondern am offenen Fenster auf der Kommode liegen lassen. Du weißt doch, wie frech dieses Rabenvieh ist. Es hat ihn wohl in der Morgensonne glitzern sehen und, als ich noch fest schlief, mit in sein Nest genommen.“
Ich wusste nicht, ob ich weinen oder lachen sollte. Ein riesiger Stein fiel mir vom Herzen. Zwar war ich noch immer festen Glaubens, den Ring wie üblich in die Schatulle getan zu haben, doch das war jetzt nebensächlich. Der Ring hatte sich wieder angefunden und somit konnte ich ihn nicht gestohlen haben.
Der Richter nickte mir zu.
„Na dann, Fräulein, zieh dich wieder an. Du ...