1. Corona-Date


    Datum: 04.10.2020, Kategorien: Sonstige, Autor: Vampirbeute

    ... Hoffnung aufgegeben weil nun nur noch kaum jemand ausstieg, als dann doch noch eine Person den letzten Waggon verließ. Automatisch drehte ich meinen Kopf in diese Richtung und wusste sofort, dass sie nicht zu viel versprochen hatte, als sie sagte, ich würde sie sofort erkennen. Zwar konnte ich in der anbrechenden Dämmerung nicht alles erkennen, doch eine erkennbar weibliche Gestalt mit einem wehenden langen schwarzen Mantel kam schnurstracks auf mich zu. Mit jeder Sekunde konnte ich nun mehr und mehr Details erkennen. Unter dem Mantel, der aus Leder zu sein schien trug sie einen eng anliegenden, glänzend schwarzen Catsuit und hohe, bis knapp unter das Knie reichende geschnürte Stiefel. Unwillkürlich fühlte ich mich an die Filmfigur Selene aus Underworld erinnert. Sie ging wirklich komplett in ihrer Rolle als Vampirin auf, das musste ich durchaus erfreut anerkennen. Ich stand wie angewurzelt da, als sie die letzten Schritte auf mich zu machte und starrte sie wohl ungläubig an. Sie schien auch größer als ich zu sein und überragte mich wohl gut und gerne um einen halben Kopf. Nun konnte ich auch ihr Gesicht erkennen. Lange schwarze Haare, gespickt mit ein paar pinken Strähnen krönten ein Gesicht, in dem unergründliche eisgraublaue Augen die durch das Tragen einer Maske nur noch mehr betont wurden das Highlight bildeten.
    
    Sie blieb im gebotenen Sicherheitsabstand vor mir stehen und ich war komplett wie in Hypnose in ihren Augen versunken, als mich ihre dunkle, aber ...
    ... angenehm sanfte und warme Stimme aus meiner Traumwelt riss. "Hallo, schön dass du auf mich gewartet hast" Noch immer stand ich da wie eingefroren und war unfähig ihr auf irgend eine Weise zu antworten. Erst langsam schaffte ich es aus meiner Überraschung zu lösen. "Ja, hallo. Jede Minute des Wartens hat sich gelohnt" antwortete ich mit einem verlegenem Lächeln, das unter meiner Maske aber auch verborgen blieb. "Wenn du etwas essen willst. Er gibt hier ein recht passables Bahnhofsrestaurant" schlug ich ihr vor. Sie schüttelte den Kopf. "Nichts essen, aber vielleicht etwas trinken" antwortete sie mir. Nur wenige Schritte brauchten wir, bis wir an der Tür des Bahnhofslokales angekommen waren und von einer Kellnerin an unseren in einer Nische gelegenen Tisch geführt wurden. Sie nahm Platz auf der Bank an der Wand ohne ihren Mantel abzulegen und auch ich setzte mich ihr gegenüber auf einen Stuhl. Jetzt nahmen wir nahezu synchron unsere Masken ab und ich sah zum ersten Mal ihr ganzes Gesicht. Sie hatte schwarze Lippen, die drei Piercings aufwiesen . Auch ihre Nase wurde durch einen Ring geschmückt. Durch die leicht geöffneten Lippen konnte ich auch jeweils ein Paar Vampirzähne im Ober- sowohl im Unterkiefer entdecken und ich erkannte dass sie ihre Rolle als Vampirin bis ins letzte Detail perfekt interpretierte.
    
    Ich war so fasziniert von ihr, dass ich nicht mitbekam dass auf einmal die Kellnerin an unserem Tisch stand und uns nach unseren Wünschen fragte. Sie bestellte sich ein Glas ...
«1234...»