1. Out of Africa - Teil 03


    Datum: 30.10.2020, Kategorien: Hausfrauen Autor: byWespe

    ... wundervoll..."
    
    Tayo schnaufte verächtlich.
    
    „Wie freie Menschen?", stieß er verbittert hervor. „Frei? Ein Schwarzer und eine weiße Ma'am, zusammen und frei? Julia, hör auf zu träumen und sieh dich um! Frei sind wir hier. Hier im Stall, im Stroh, weil wir allein sind. Aber nicht da draußen!"
    
    Tränen traten in Julias Augen.
    
    "Ich beginne dieses Land zu hassen, Tayo! Ich liebe dich! Ich möchte mit dir zusammen sein. Ich will John verlassen und mit dir leben! Hand in Hand mit dir durch die Straßen gehen, dich vor allen Leuten küssen. Ich will mir das nicht verbieten lassen! Nicht von John und nicht von diesem ekelhaften Rassismus!"
    
    Sanft küsste Tayo Julias Tränen von ihren Wangen.
    
    "Das wünsche ich mir auch. Aber was sollen wir tun? Du weißt am besten, wie tief der Hass zwischen Schwarz und Weiß noch immer sitzt. Wo sollten wir hingehen, um frei sein zu können? Das ist hier genau so unmöglich wie in Brits!"
    
    Jetzt leuchtete Julias Gesicht auf: "Dann lass uns weiter fahren nach Johannesburg, wenn wir unsere Geparde in einem guten Heim wissen. In dieser Stadt ist alles anders, modern und lebendig. Man sieht es immer im TV. Die Leute dort gehen viel liberaler miteinander um, als hier in der Provinz. Ich bin mir sicher, wir werden ein nettes kleines Hotel finden, wo wir übernachten können und dann gehen wir bummeln, Essen in schicken Restaurants und wir trinken Wein in den Straßencafés. Niemand wird uns abfällig anstarren, keiner wird uns verurteilen! In Sandton ...
    ... City, am Melrose Arch oder in Rosebank, dort ist das Leben so anders als hier!"
    
    Tayo lächelte. Traurig und hoffnungsvoll zugleich.
    
    "Wir werden sehen, was passiert. Ich kenne diese Orte nicht und nicht das Leben dort. Erstmal müssen wir uns überlegen, wie wir die Geparde von der Farm bekommen, ohne das Master John sie bemerkt."
    
    Julia hatte sich aufgesetzt. Ihre Gedanken schlugen Purzelbäume.
    
    "Das schaffen wir! Du musst mir deine Handynummer geben. Sobald wir wissen, wann wir nach Brits kommen können, fahre ich am Tag vorher nach Leeudoringstad und kaufe drei Transportboxen. Wenn ich zur Farm zurückkehre, rufe ich dich an. Du musst John dann auf eine der Weiden schicken. Erzähl ihm, der Zaun ist kaputt oder das man Rinder auf der Straße gesehen hat, das lockt ihn raus. Wenn er weg ist, habe ich genug Zeit, die Boxen vom Auto in den Stall zu bringen. Ich werde ihm beiläufig mitteilen, dass der Reverend sehr früh aufbrechen will, so dass wir die Kätzchen noch in der Dunkelheit ins Auto laden können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er morgens um 4.00 Uhr irgendetwas hören wird, das ihn weckt. Wenn wir erst von der Farm weg sind, wird für ein paar Tage alles einfach und leicht sein."
    
    Sie umarmte Tayo stürmisch und presste ihren Körper verliebt an seinen.
    
    "Wir werden glücklich sein -- wenigstens für kurze Zeit!"
    
    Und voller Hoffnung fügte sie hinzu: „Und wir werden einen Weg für ein gemeinsames Leben finden!"
    
    Tayo schwieg und küsste sie liebevoll.
    
    Als Julia ...