1. Die Wette


    Datum: 29.11.2020, Kategorien: Schamsituation Autor: romanowsky

    ... Er zieht sich wieder in seinen Fernsehsessel zurück.
    
    Rechner hochfahren, Verbindung zum Internet aufbauen, die richtige Seite aufrufen, das alles dauert ewig. Mit zitternden Fingern klicke ich die Rubrik Neue Geschichten an.
    
    Da, 652 Aufrufe! Und eine Bewertung! Das Blut gerinnt mir in den Adern: Rating 6,0!!!!
    
    Das war´s dann wohl.
    
    Mir wird schlecht bei dem Gedanken, was Roman alles mit mir anstellen wird.
    
    An diesem Abend gehen wir früh zu Bett. Ich kuschle an meinen Mann. Ich brauche jetzt ein paar starke Arme, die mich halten, beschützen. So was habe ich schon lange nicht mehr gemacht. Meinen Mann scheint es zu freuen. Aus kuscheln wird schnell mehr. Aber stopp, das geht hier nun wirklich keinen was an.
    
    Ich nehme mir fest vor, bis zum 23.November nicht mehr ins Internet zu schauen. Ich will es gar nicht wissen.
    
    Wenn ich nur wüsste, wie ich Roman dazu bringen könnte, auf die Einlösung meiner Wettschuld zu verzichten.
    
    23. November, 11.30 Uhr. Die Zeit ist um!
    
    Ich logge mich ins Internet ein und öffne die entsprechende Internetseite. Aufgeregt öffne ich die Rubrik Neue Geschichten Da, 8,12! Ich könnte heulen, das reicht nicht!
    
    Mein Blick wandert nach unten zu Romans Geschichte. Was ist das? Er ist zurückgefallen, nur noch 7,8!
    
    Gewonnen! Gewonnen, das reicht, ich hab meine Wette gewonnen.
    
    Ich rufe ihn sofort in seinem Büro an und fordere ihn auf, seine Wettschuld zu begleichen. Ok, wann und wo? will er wissen. Ups, darüber habe ich mir noch ...
    ... gar keine Gedanken gemacht. Gleich nachher, in der Mittagspause? schlage ich vor. In Ordnung und wo? hakt er nach. Ich weiß nicht so recht zögere ich. Na dann schlage ich doch vor, wir treffen uns erst mal im Stadtpark, beim Kriegerdenkmal. In der Ecke des Parks ist eigentlich nie was los. Da sind wir ungestört. Das ist auch nicht weit, da kann jeder von uns zu Fuß in 5 Minuten hinkommen
    
    Ich willige ein.
    
    Ein Blick auf die Uhr. Noch 25 Minuten bis zur Pause
    
    Franzi, Franzi, auf was hast du dich da wieder eingelassen kommen mir erste Bedenken. Ich kann´s mir doch nicht mitten im Stadtpark besorgen lassen. Wenn uns einer erwischt, der Skandal, mein Mann, meine Kollegen. Romanowsky war schon immer ein perverses Schwein.
    
    Ich hätte es wissen müssen. Aber da muss ich jetzt durch.
    
    Ich kann mich nicht mehr auf meine Arbeit konzentrieren. Unaufhaltsam schiebt sich der große Zeiger auf die Zwölf zu.
    
    Mittag!!!
    
    Mahlzeit- Ich muss noch kurz weg, etwas besorgen erkläre ich meinem Kollegen und greife nach meiner Handtasche. Vor dem Sparkassengebäude eile ich über die Straße. Gegenüber durch ein Tor in der alten Stadtmauer und schon bin ich im Park. Während ich in die Ecke laufe, in der das Kriegerdenkmal steht, schaue ich mich immer wieder um. Es sind wirklich kaum Leute unterwegs. Dort drüben ein Rentner mit seinem Hund, ganz vorne ein paar Schulkinder auf dem Nachhauseweg. Beim Kriegerdenkmal kein Mensch.
    
    Romanowsky ist noch nicht da. Die Parkbank ist noch nass vom ...