Hinter der Badezimmertür (Laura und Vanessa I)
Datum: 28.01.2019,
Kategorien:
Voyeurismus / Exhibitionismus
Autor: Anonym
... Seite an Seite an meinem Schreibtisch gesessen. Die ganze Zeit über hat sie nur mit mir gesprochen. Hat mich angesehen, mich angelächelt, haben wir einander zufällig berührt.
Ich kann mich nicht erinnern, mich jemals zuvor wirklich mit ihr unterhalten zu haben. Bis ich am Montag all meinen Mut zusammengenommen und sie beim Verlassen des Klassenraumes einfach gefragt habe ob sie mir vielleicht helfen würde, für das Latinum zu lernen. Meine Frage muss für sie so überraschend gewesen sein wie für mich der Umstand, dass ich mich überhaupt getraut, habe sie anzusprechen.
Aber sie hat sofort ja gesagt, und wir haben uns auf meinen Vorschlag hin für den heutigen Donnerstag verabredet. Es war kein Traum, sie hat es sich auch nicht anders überlegt, oder doch noch abgesagt.
Vanessa ist gleich nach der Schule mit zu mir nach Hause gekommen. Eigentlich passte ihr der Termin gar nicht so recht. Der Geburtstag ihres Großvaters, am späten Nachmittag wird sie dort zur Feier erwartet, für abends ist ein kaltes Büffet bestellt. Trotzdem hat sie in meinen Terminvorschlag eingewilligt und nur gefragt, ob sie sich eventuell nach dem gemeinsamen Lernen bei mir fertig machen könnte.
Natürlich, habe ich ihr gesagt, das sei gar kein Problem. Also meinte sie, sie würde sich Sachen zum Umziehen mitbringen, hätte bis etwa vier Uhr Zeit für mich, würde sich dann fertig machen und direkt von hier aus zu ihren Großeltern weiterfahren. Sie war spontan bereit, diese Umstände für mich auf ...
... sich zu nehmen.
Einfach so, dabei sind wir noch nicht einmal Freundinnen. Schulkameradinnen, ja. Zwei unter knapp hundert in der zwölften Klasse. Die meisten meiner Mitschüler kenne ich seit mindestens der fünften Klasse, einige noch länger. Vanessa kam zu Beginn der elften Klasse dazu. Das ist nun bald anderthalb Jahre her. Anderthalb Jahre, in denen zusammen wir noch bis vor wenigen Tagen kaum so viele Wörter miteinander gesprochen haben dürften wie heute allein.
Vanessa spricht mit niemandem in der Schule viel. Soweit ich weiß, hat sie auch zu niemandem aus unserem Jahrgang privaten Kontakt. Die Pausen verbringt sie allein, meist in ein Buch vertieft. Nach dem Unterricht schlenderte sie früher stets gedankenversunken zum Busbahnhof, wo sie ruhig und geduldig inmitten eines Pulks lärmender Unter- und Mittelstufenschüler in den Bus in ihren Stadtteil stieg. Seit sie vor einigen Wochen achtzehn geworden ist, kommt sie mit ihrem gebrauchten, weinroten Golf zur Schule. In dem sind wir nach dem Unterricht heute auch zusammen zu mir nach Hause gefahren.
Als sie neu an unsere Schule kam, wähnte ich in ihr eine Rivalin. Eine Gefahr für meine Stellung als eines der bewundertesten Mädchen meines Jahrganges. Aber ich sollte rasch lernen, wie sehr ich mich täuschte.
Denn Vanessa stand vom ersten Tag an über jedem Wetteifern um Anerkennung und Beliebtheit. Sie wusste längst, dass sie darauf nicht angewiesen ist. Sie wählte sich zielstrebig selbst die Rolle als krasseste ...