1. Bungalow 17


    Datum: 06.01.2021, Kategorien: BDSM Autor: Freudenspender

    ... beiden öffnen sich so weit, dass ich den Auslöser des Streits erkennen kann.
    
    "Was ist das Problem?", frage ich. Dabei schaue ich beide an. "Bitte sachlich!"
    
    "Fang du an!", meldet sich Sunny. "Mich würde interessieren, wie du die Sache siehst."
    
    Offenbar haben meine Zurechtweisung und die Auszeit während des Spaziergangs ihre Wirkung nicht verfehlt. Es kann aber auch sein, dass sie sich so an mich gekuschelt stärker fühlt und deshalb gelassener in an die Sache herangeht. Bisher war sie - so zumindest mein Eindruck - ihrer älteren und besonneneren Schwester gegenüber, immer in der Defensive. Es ist auf jeden Fall ein Zeichen von Stärke, dass sie ihrer Schwester die Möglichkeit einräumt, sich zu äußern.
    
    Kim betrachtet uns beide unsicher. Da ich es für eine gute Idee halte, nicke ich Kim aufmunternd zu. Ich hege die Hoffnung, dass sie weniger emotional und damit verständlicher die Lage beschreibt.
    
    "Ich bin fünf Jahre älter, als Sunny. Ich wollte - seit ich mich erinnern kann - Ärztin werden. Unsere Eltern haben, um mir diesen Wunsch zu erfüllen, einen Kredit auf das Haus aufgenommen. Der Plan war, dass ich, sobald ich einmal Ärztin bin, so viel verdiene, dass ich den restlichen Kredit abzahle und gleichzeitig das Studium von Sunny finanzieren kann. Sie möchte Architektin werden", beginnt Kim.
    
    "Aber Kim hat sich nicht an die Abmachungen gehalten", fährt Sunny erbost dazwischen.
    
    "Das ist doch nicht meine Schuld", versichert Kim kleinlaut. Sie hat sich wieder ein ...
    ... Stück weiter in sich zurückgezogen. Der Vorwurf schmerzt sie offensichtlich sehr. "Ich wusste nicht, dass ich nach dem Studium ein Praktikum machen musste und dann erst als Assistenzärztin anfangen kann. Als solche verdiene ich immer noch nicht genug. Das Geld reicht beim besten Willen nicht aus."
    
    "Und weil die kluge Frau Doktor sich so kolossal verrechnet hat, verlieren unsere Eltern ihr Haus! Davon war nie die Rede. Das Ganze war schließlich dein Plan", braust Sunny erneut auf.
    
    "Bleib ruhig, bitte! Ich glaube nicht, dass Kim gewollt hat, dass es so kommt. Also versuchen wir gemeinsam einen vernünftigen Ausweg aus der Situation zu finden", fordere ich sie auf.
    
    "Warum glaubst du, dass wir hier schuften? Doch nur, um ihre Schulden abzuarbeiten. Der Unterschied ist allerdings, dass ich Tag und Nacht gefickt werde, wie die billigste Nutte, während Frau Doktor eben mal ein paar Pillen verschreibt und zwischendurch eine kleine Spritze in einen Männerarsch sticht", fährt Sunny mich an. "Ich habe schon wieder die Arschkarte gezogen. So sieht´s aus!"
    
    Ihre Wut richtet sich langsam auch gegen mich. Sie fühlt sich von Gott und der Welt verraten. Doch anstatt etwas zu sagen, nehme ich Sunny einfach nur in den Arm und drücke sie an mich. Ich habe den Eindruck, im Augenblick kocht gerade alles hoch. Sie lässt ihrer ganzen Verzweiflung nur noch freien Lauf. Die Enttäuschung sitzt wirklich tief. Endlich hat sie einen Menschen, der ihr zuhört und ihr Leid hören will. So zumindest ...
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