Claudias Selbstfindung – Teil 5
Datum: 31.05.2021,
Kategorien:
CMNF
Autor: sequoia
... gelernte Fremdenverkehrskauffrau war und auch Teilzeitbeschäftigung möglich war, gugelte ich das mal nach. NSR stand für No Shame Resorts. Der Investor des erst im vorletzten Jahr gegründeten Unternehmens hatte auf dem ganzen Globus viele kleinere Inseln gekauft und bot dort Luxusreisen der besonderen Art an. Der Werbeslogan war: Sie sind wunderschön. Die Frage, die offen blieb, war: wer ist Sie? Die Inseln, die angesprochenen Personen oder die Frauen? Fakt war, auf diesen Inseln sind alle Frauen nackt und auch in den Filialen arbeiten alle Frauen nackt. Auf der Website war als Vision zu lesen, dass alle Frauen nackt schön sind und ihr Anblick höchste Wertschätzung und Respekt verdienen. Die Mission war, dies auch im Unternehmen zu leben und den Anblick Nacktheit als Geschenk für den Betrachter (oder die Betrachterin) zu verstehen. Sexuelle Erregung wird als Kompliment angesehen. Im Weiteren war zu lesen, dass diese Erregung im Kontext mit Wertschätzung zu verstehen sei, und der Respekt jegliche sexuelle Anzüglichkeit oder Übergriffe selbstverständlich kategorisch ausschließt.
Nackt in einer Firma arbeiten. Vielleicht auch mit Kundenkontakt. Himmel und Hölle, das könnte meine Lösung sein!
Kurzum: ich bewarb mich. Und wurde eingeladen.
Dabei ein Infoblatt zum Bewerbungsablauf:
Erster Teil war fachlich/persönlich. Wenn der passte, kam es: Zweiter Teil körperliche Begutachtung (nicht, dass nicht jede nackte Frau schön sei, es stand dort, dass gewisse Anforderungen an ...
... Körperpflege bestehen bzw. bestimmte Tattoos oder Piercings zur Ablehnung führen können). Und nun der Hammer: war das OK, galt man unternehmensseitig als eingestellt. Jedoch folgte ein dritter Teil, eine Stunde nackt, Kennenlernen des Paten (die Person im Unternehmen, die für die Einarbeitung verantwortlich sein wird), damit die Bewerberin die Möglichkeit hat, die Situation für sich zu überprüfen. Erst nach dem OK der Bewerberin galt der Arbeitsvertrag als geschlossen.
Ich sollte mir zwei Stunden Zeit einplanen und am Montag um 10 Uhr erscheinen.
Mit zittrigen Knien schritt ich durch das Eingangsportal. Alles war sehr edel aufgemacht und am Empfang stand – echt jetzt – eine wirklich hübsche Frau, nackt. Sie war wohl Ü30, groß und schlank mit festen kleinen Brüsten. Rasurzwang bestand offenbar nicht, ihr Schamdreieck war wohlgeformt. Das war schonmal gut, hatte ich mir doch ein kleines Herzchen über den Schamlippen wachsen lassen. Thomas stand da total drauf. Das hätte ich ungerne entfernt.
Sie begrüßte mich sehr zuvorkommend und brachte mich in einen Besprechungsraum der Personalabteilung. Auf dem Weg dorthin fiel mir viel Glas auf, alle Büros waren einsehbar. Ich sah einige (bekleidete) Männer und (unbekleidete) Frauen, nicht nur Kens und Barbies, aber durchaus eher jung und schön. OK, das Unternehmen war noch jung, was machen die nach 20 Jahren mit ihren altgedienten Mitarbeiterinnen, fragte ich mich.
An der Tür, an der wir ankamen, stand schlicht: Bewerbungen. ...