1. Interview mit Fetischisten


    Datum: 10.08.2021, Kategorien: Fetisch Autor: lost_of_mind

    ... an? Und ich könnte kotzen. Als letzte Massnahme sandte ich an Guido mit Privatmail meine Festnetznummer und Wohnadresse, dann löschte ich mein Profil. Meine Handynummer hatte er schon länger, aber selten benutzt. Eigentlich nur für den Notfall falls wir uns irgendwo unterwegs verabredet hatten. Auch um Guido wurde es still, ich vermute er hatte viel um die Ohren.
    
    So. Ruhe. Besinnen und Neuausrichtung. Mein Job schien für den Moment noch halbwegs sicher, wenigstens eine feste Komponente im Leben. Von meinen Kindern hörte ich schon seit Wochen nichts mehr, also geht es ihnen gut. Ich begann nur noch für mich zu planen. Das mit Segeln war wegen Ingo die letzten Jahre ziemlich ins Hintertreffen geraten, auch jetzt war die Saison bald vorbei, die Boote schon wieder am einmotten.
    
    Das abpumpen der Milch geriet ins vergessen. Wenn man das nicht konsequent und regelmässig macht dann versiegt das auch genauso schnell wieder und dann kannst du es gleich bleiben lassen. Für wen denn auch noch? Und genauso schnell bildet sich die schöne und pralle Brust wieder zurück. Na ja, anscheinend hing sie jetzt noch ein klein wenig tiefer wie davor? Nur die stark formenden BH verhinderten meine aufkeimenden Selbstzweifel.
    
    Vielleicht 4 oder 5 Wochen später, ich kam gerade von der Arbeit (Monatsabschluss, das ist der einzige Tag wo meistens Überstunden anfallen) und lag mit einem Käsebrot auf dem Teller am Bauch auf dem Sofa, der Fernseher nörgelte vor sich hin. Ich trug bereits mein ...
    ... Nachthemd, ungeduscht, strähnige Haare. Es klingelte an der Türe.
    
    Zuerst wollte ich garnicht aufstehen. Dann klingelte es nochmal und nach weiteren 3 Minuten erneut. Das sind bestimmt wieder die Zeugen, so dermassen penetrant können nur die sein. Vor der Wohnugstüre wurde hörbar etwas abgestellt. Ich riss die Türe auf, blaffte raus: "Waaas?" Und blickte dann in ein erschrecktes Gesicht.
    
    "Oh, bitte entschuldige! Störe ich? Deine Nachbarin hatte mir unten Aufgemacht. Komme ich ungelegen?"
    
    "Nein, garnicht!" Schlagartig verbesserte sich meine Stimmung. "Komm rein Guido. Ich freu mich! Bitte entschuldige wie ich und die Wohnung aussehen, ich hatte nicht mit Besuch gerechnet."
    
    Er hob seinen Koffer wieder an und trat in meine Wohnung. Dann standen wir einander etwas unschlüssig gegenüber und suchten nach Worten. Er fing an zu sprechen:
    
    "Ich erinnerte mich an dein Angebot. Aber ich kann auch problemlos in eine Pension ziehen."
    
    "Nein, das möchte ich nicht. Du bist ein angenehmer Mensch, ich gehe davon aus dass wir einen problemlosen Umgang finden werden. Die meiste Zeit werden wir eh in der Arbeit sein?"
    
    Guido sah sich etwas um. Es war kein kritischer Blick, mehr Neugierde. Er deutete ins Wohnzimmer: "Darf ich?" Auch hier wanderte sein eher neugieriger Blick. Kurz blieben seine Augen am Fensterbrett haften. Die Milchpumpe lag dort achtlos. Wenn man genauer hinsah dann schon klein wenig eingestaubt und mit paar Blättern vom eingetrockneten Blumenstock daneben ...
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