1. Noriko Teil 03


    Datum: 26.04.2019, Kategorien: Fetisch Autor: byAndy43

    ... finden gewöhnlich musikalische Aufführungen statt, klassische Theaterstücke für ein allgemeines Publikum. Was du heute sahst, ist nur für handverlesene, besondere Kreise arrangiert. Ich spiele in solchen Aufführungen je nach Thema unterschiedliche Rollen.«
    
    »Wem gehört dieses Theater.«
    
    »Einer einflussreichen Persönlichkeit, hinter dem ein Konsortium steht.«
    
    »Verstehe. Warum solche Aufführungen«, fragte Dan.
    
    »Es wirkt in seiner Art gewöhnlich, andererseits ist es ein demonstratives, zentrales Instrument«, erwiderte Noriko.
    
    »Ein Instrument? Wofür? Erkläre es mir der Reihe nach.«
    
    »Es liegt an unserer Gesellschaft, an unserer Geschichte, unserer Religion. Es ist für Europäer schwer zu verstehen. Hast du dir einmal Gedanken gemacht, warum am Flughafenzoll unter anderem nach Lektüre und Filmen gefragt wird. Sie suchen dabei nach europäischem, unzensiert pornografischem Material. Pornografie ist in Japan verboten. Du wirst in japanischen Pornofilmen, die du im Internet findest, selten eindeutige Szenen finden, sie sind unkenntlich gemacht, nicht einmal ein Schamhaar darf gezeigt werden. Wundert dich das nicht? Wir gehören doch zu den modernsten Gesellschaften auf der Welt. Es gibt bei uns nichts, was es andernorts nicht auch gibt. Was aber die Offenheit und der Umgang mit Sex und Sexualität angeht, haben wir eigene Vorstellungen von dem, was man zeigen darf und was nicht. Ist dir das noch nicht aufgefallen? Erinnerst du dich an die Bilder und Filme, die ich dir ...
    ... vor wenigen Wochen gezeigt habe?«
    
    »Ja, sie waren unkenntlich gemacht.«
    
    »Es gibt strenge Gesetzte, auch wenn sie nicht immer in aller Schärfe angewendet werden. Es gibt dennoch Orte, an denen Sexualität offen gezeigt wird, so wie bei euch. Jenes Theater ist ein solcher Ort, allerdings ein sehr elitärer, zu dem nur ausgesuchtem Publikum Zugang gewährt wird. Leuten, die dem Besitzer in ihrer gesellschaftlichen Funktion sehr nahe stehen, geschäftlich, wie privat wichtig sind. Niemand redet darüber. Es ist ein absolutes Tabu, es auch nur ansatzweise zu erwähnen. Das ist die banale Seite.
    
    Aber dieses Theater ist auch Ausdruck von Macht. Dadurch, dass jenen ausgesuchten Zuschauern ermöglicht wird, an diesen und anderen Veranstaltungen teilzunehmen, übt man Einfluss auf sie aus. Es ist einem jeden, der ins Theater kommt bewusst. Aber sie akzeptieren es für sich, wollen es sogar, reißen sich darum. Einer solchen Einladung fernzubleiben, würde zudem den Gastgeber entehren. Sie sind wie eine Familie. Eine verschworene Gemeinschaft, denen es um ihre ganz eigenen Interessen geht. Das hält sie zusammen. Es geht um mehr, als nur um Sex. In diesem Zusammenhang wird eine solche Veranstaltung zu einem besonderen Teil ihres elitären Lebens. Es ist viel mehr als ein großes Haus zu besitzen, ein Flugzeug, teuren Champagner zu trinken. Verstehst du, was ich dir sagen will? Es ist eine besondere Würdigung dazuzugehören, sich vom Gewöhnlichen zu unterscheiden. Sie haben Macht und Einfluss, ...
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