1. Geschichte einer Sirene


    Datum: 31.01.2019, Kategorien: Sonstige, Autor: Sirene

    ... nennt man das eine Trockenperiode, wenn es keine Feuchtigkeit mehr gegeben hat. Ich traf meine Freundin Biggi, die ich noch von der Uni her kannte. Sie hatte sich gerade von ihrem Freund getrennt. Wir beklagten uns gegenseitig. Beide waren wir trocken gelaufen, so wie wenn man einem Automotor nicht rechtzeitig und genug Motoröl gönnt.
    
    Biggi war ihr ständig nörgelnder Freund auf den Wecker gegangen. Immer wusste er alles besser, und lachen tat er kaum jemals. Ich kannte ihn auch, und ich konnte sie gut verstehen. Ich hatte mich schon lange gefragt, warum sie mit ihm zusammen war. Ob er im Bett gut war, konnte ich natürlich nicht beurteilen. Jedenfalls hatte es ihr jetzt gereicht.
    
    Ich war zu dieser Zeit auch nicht ganz gut drauf. Beruflich lief alles prima, aber sonst ergab sich nichts Neues. Nichts Neues hieß, die Männerwelt schien irgendwie ausgedörrt. Das, was da so frei umherlief, diente nur der Abschreckung. Biggi und ich bekundeten uns gegenseitig unser Mitleid. Das muss auch mal sein, dann fühlt man sich nicht mehr so alleine.
    
    Dann passierte etwas, was ich nicht erwartet hätte. Biggi streichelte mir über eine Wange und gab mir einen zarten Lippenkuss. Im Scherz hatten wir das ja hin und wieder schon mal miteinander gemacht, aber dies war ein anderer Moment. Sie war traurig, ich war traurig. Wir umarmten uns, und wir küssten uns richtig. Ein schönes Gefühl, mal wieder einen anderen Menschen im Arm zu halten und selbst gehalten zu werden. Aber dieser tiefe ...
    ... Zungenkuss war außergewöhnlich zwischen Biggi und mir.
    
    Wärme durchströmte meinen ganzen Körper. War es sogar Zuneigung, was ich empfand? Ja, ich mochte Biggi schon seit jeher, aber sie war halt nur eine Freundin. Biggi sah mich an. "Sollen wir aufhören", fragte sie mit Zweifel in der Stimme. Energisch schüttelte ich den Kopf. Ich wollte weiterhin die Wärme ihres Körpers spüren. Wir küssten uns erneut.
    
    Jetzt kamen auch unsere Hände ins Spiel. Eigentlich wissen wir Frauen ja viel besser, wie man eine Frau verwöhnt, weil wir selbst eine Frau sind. Biggi und ich streichelten uns über unsere Rücken, über unsere Arme und wir fassten uns bei den Händen. Biggi fing an, zu zittern, als ich mit meinen Mittelfingern die Innenseiten ihrer Handflächen kraulte. Sie küsste mich dagegen jetzt in meiner Halsbeuge, abwechselnd rechts und links. Auch ich konnte nicht mehr ruhig sitzen bleiben.
    
    Ich war immer noch etwas verwirrt, aber vielmehr noch war ich erstaunt über mich selbst. Es war angenehm, es war schön, es war aufregend. Es gab keinen Zweifel mehr, Biggi und ich würden Sex miteinander haben. Zwei erwachsene Frauen, ausgehungert nach einem Orgasmus mit einem anderen Menschen, und jetzt würde dieser andere Mensch eben ein Frau sein.
    
    Biggi entzog mir ihre Hände und fing an, sich zu entkleiden. Ich folgte ihrem Beispiel. Schon waren wir beide komplett nackt. Wir streichelten uns weiter direkt auf unserer nackten Haut, und wir küssten uns weiter. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, ...
«12...5678»