1. Böse Mädchen


    Datum: 17.04.2022, Kategorien: Lesben Sex Autor: gLuT

    ... hatte das aber wohl mit meiner Mutter abgesprochen.
    
    Jara staunte nicht schlecht, als er ihr eine kräftige Transportmappe mit Fächern, feinstes Zeichenpapier, Holzkohle und eine professionelle Zeichenstiftsammlung überreichte. Ihre Danksagung, die in einer heftigen Umarmung mit Küsschen auf die Wange bestand, war dann für ihn in ihrer Heftigkeit überraschend, aber sichtlich angenehm. Er war extra nach der Arbeit nach Berlin reingefahren, um ihr die Sachen zu besorgen.
    
    Unsere Zeit in Berlin war dann nur noch von Reisevorbereitungen geprägt. Jara telefonierte nochmal kurz mit dem Typen, der am Nachmittag vorbeikommen und ihr einen Reiseführer mitbringen wollte. Ich holte uns in der Zeit etwas zu Essen, weil Jara keine Lust hatte, rauszugehen.
    
    Als ich mit Dönerrollen und Salat zurückkehrte, war er schon da und im Begriff sich zu verabschieden.
    
    "Na, dann wünsche ich euch viel Spaß, und seid um Gottes Willen vorsichtig. Da wollt ihr nicht im Knast sein, glaubt mir das. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Frauenknäste wesentlich besser sind, als die für Männer."
    
    "Vorsicht ist mein zweiter Vorname. Und jetzt verpiss dich, ich habe Schmacht."
    
    Er lachte und umarmte sie noch kurz. Grinste mich an und verschwand.
    
    "Was meinte er damit?"
    
    "Ja, verdammt, das habe ich dir noch gar nicht gesagt. Dreh jetzt bitte nicht durch. Homosexualität steht in Marokko unter Strafe. Bis zu drei Jahren Gefängnis, wenn man Pech hat. Küssen und mehr in der Öffentlichkeit ist nicht ...
    ... drin. Nicht einmal Händchenhalten. Wir sind einfach nur Frauen, die zusammen reisen."
    
    Uff. Das war allerdings ein Hammer. Ich war echt geschockt.
    
    "Was uns nicht davon abhalten wird, in unseren Unterkünften zahlreiche Straftaten zu begehen. Ach so, dann ist es sicher schlau, Knebel und sowas mitzunehmen. Für die Unterkünfte, wo wir nur ein Zimmer haben."
    
    "Okay", sagte ich schließlich und rollte mein Lahmacun auf. "Dann sind wir da eben in der Öffentlichkeit artig und nachts richtig böse Mädchen."
    
    "Exakt. Ich weiß, das ist ein kleiner Wermutstropfen, und wird unsere Selbstbeherrschung auf harte Proben stellen. Ich hab das schon oft genug in anderen Ländern erlebt, wenn auch nicht so krass. Man gewöhnt sich dran."
    
    Ich nickte nur, weil ich den Mund voll hatte. Oje, ich hoffte nur, dass sich mein Vater nicht noch über die Rechtslage dort informierte. Das war ihm zuzutrauen.
    
    "Im Übrigen solltest du dich vielleicht auch dran gewöhnen, mich auf dem Trip Janka zu nennen. Klar, werden die meisten nicht wissen können, ob Jara irgendeine Ableitung oder Koseform davon wäre, aber das letzte, was wir gebrauchen können, ist unerwünschte Aufmerksamkeit. Das okay?"
    
    "Klar."
    
    Es wäre beinahe schon bei meinen Eltern zum Eklat gekommen, als ich unsere Tickets am Netzwerkdrucker meines Vaters ausgedruckt hatte, als meine Mutter unten herumwuselte. Gott sei Dank druckte ich zuerst die von Jara und dann meine, so dass die oben lagen, als ich beim Drucker ankam. Zeigte ihr kurz ...
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